Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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Werk des Zufalls, einen ſo heftigen Schre>, daß ich ihn nie vergeſſe. Eines Morgens, als ich mich eben den traurigſten Gedanken überließ, hörte i zu einer ganz ungewöhnlichen “Stunde die Schlöſſer raſſeln. Dies ‘erregte meine Neugierde, und ich ſah auf die Thúr , ſobald ‘als möglich zu erfahren, wer ſich nahe. Auf höchſt | traurige Art’ geſchah meiner Neugier ein Genüge. Herein trat ein Yrieſter, in ſein weites, faltiges, ſchwarzes Amtskleid ges hüllt, der zu denen, welche ihn eingelaſſen , ſagte : „Ihr kÉônnt wieder ſchließen, ich werde einige Zeit hier verweilen. ‘“ :

Ich geſtehe, daß ih vermuthete, dies ſei_ein Prieſter , den man mir ſende, um mich auf mein Ende vorzubereiten. Auch hatte es wohl ganz das Anſehen davon.

„Laßt Euch durch meinen Beſuch nicht, beunruhigen, ſagte der Geiſtliche, indem er ſich mir nahete. Jh komme nur in der Abſicht, Euch durch mein Geſpräch zu tröſten. " Jch . bin Pfarrer von Saint- Laurent. Jch beſiße das Vertrauen Eurex Frau Tante, auf deren Veranlaſſung! ich auch. hier erſcheine. ‘“

Er ſagte ferner noh, daß er beauftragt ſei, alle Gefangene zu beſuchen, und wiederholte noh einmal, ex hoſſe, ſein Beſuch ſei mir nicht unangenehm. Jch verſicherte, daß ſeine Gegenwart, als