Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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einfäche? Beſuch „* tuir’ ſehr" angenehm ſei, doch ich geſtand ihm auh, daß der Anblick ſeines Amtskleides wohl beunruhigend fr Jemand ſein könne, der; wie ih, im Gefängniſſe ſei, und mit der ‘aus: geſuchteſten Strenge behandelt werde. Er beſtätigte wiedêrholt, daß er weit entfernt ſei, mich mit trüben Dingen zu" unterhalten, ſondern nur beabſichtige, mich zu tröſten "und zu erheitern. . Und um mir hierüber keinen Zweifel zu laſſen, erzählte er einigés mit auffallender Luſtigkeit, Die verlangte ich ‘nicht von ihm, doch ſuchte ih zu erfahren, wo“ her die Vermehrung der gegen mich ausgeübten Strenge komme. Er betheuerte, daß er von alle dem nichtswiſſe, ermahnte’ mi< zur Geduld, unterhiélt mich“ von den“ allergleichgültigſten Dinger, und" verließ" mih endlich , ‘etwa nach einer halben Stunde. Jch ſah ihn ‘etſt zwei Jahr darauf wleder. * Er fam damals von Ron, wo er ſein Gelúbde als conſtitutioneller Prieſter widerrufen, und die Verzeihung des Papſtes erhalten hatte. Er erneuete ſeinen Widerruf in Marſeille ſogleich, d. h. 1796. Mein Vater , der vergebens um die Erlaubniß gebeten , "die friſche Luft ‘genießen zu dürfen, und ſei es auch nur in der Thúr ‘des Thurmes, erneuete je6t ſeine Bitte für Beaujolais, deſſen Geſundheit durch die lange Einkerkeçung zu wanken begann, und deſſen Alter jede abſchlägliche Antw. rt unver-