Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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und antworteten, daß ihre Schildwache ſie verlaſſen habe. Da mein Gefängniß näher an der Wache war, fragten ſie, ob ich nichts hôte? Zch entgegnete ihnen: „„Neinz“ doch nach einiger Zeit glaubte ih, Stimmen zu vernehmen. Das Geväáuſch ward immer deutlicher, was für die Näherung deſſelben ſprach. Wir erneuten unſer Geſchrei, und erhielten die Antwort, man komme; wodurch wir ſehr beruhigt “ wurden. Wirklich . öffnete ſich - bald darauf unſere Thr, und mit Freuden ſahen wir unſere Hüther ‘eintreten. Wir erlaubten uns einige Fragen über dieſe lange Verzögerung, erhielten jedoch keine Antwort. / Am folgenden Morgen, an dem Tage der Ankunft Carteaux's, kam ein Corporal der NationalGarde ganz allein, meine Thúr zu öfnen. Jch ſah dadur<h, daß Alles in Unordnung : ſei, und wollte dieſe wenigſtens benusen, meinen Vater zu ſchen. Volle drei Monate hatte ih ſeines Anblicks entbehrt , obgleich i< während der ganzen Zeit ſo nahe bei ihm war. Jch verließ daher mein fürchterliches Grab, des Corporals ungeachtet, der vor Furcht mehr todt als lebendig war, Und beſtändig ſchrie: „Aber, Bürger, das geht nicht, Bürger !“/ Jch verſicherte ihn, daß es dennoch ginge, und bewies es ihm, indem ih, ſtets mehrere Stufen überſpringend, die Treppe hinaufflog, die nach