Memoiren S.K.H. Anton Philipps von Orleans, Herzogs von Montpensier, Prinzen von Geblut

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gen bei lhnen. Nur einige Minuten vor ſeiner Ablöſung kam er, um uns wieder einzuſchließen. Sein Nachfolger war eben ſo gut, wie er, und bewilligte uns mit der größten Freundlichkeit dieſelbe Begünſtigung , ohne alle Einſchränkung. Wir konnten ganz nach unſerem Gefallen, und ohne Zeugen ¿zuſammen ſein „was uns ſeit unendlich langer Zeit nicht vergönnt geweſen war. Wir vertrieben uns die Zeit dut alle mögliche Arten. von - Spielen, mit Karten, Dame und Schach, Außer dem Vergnügen ſelbſt, welches unſer ſtetes. Beiſammenſein uns verurſachte, goß auh noch die Hoffnung , - daß unſere gänzliche Befreiung vielleicht nahe ſei, lindernden Balſam in unſere Wunden. Wir warett in der lebten Zeit ſo ſchlecht , ſo grauſam behandelt worden, daß unſere jebigen Hüter, ohne ſich Nachläſſigkeit zu Schulden kommen zu laſſen, unſere Lage unendlich erleichtern konnten, wenn- ſie der Menſchlichkeit nuy in etwas Gehör gaben. Auch muß ih ihnen die Gerechtigkeit widerfahren laſſen, daß ſie hierin Alles thaten, was in ihren Kräften ſtand. Wenn ich ſage; „Sie,“ ſo verſtehe ich darunter beinahe alle die Unterofficieve, welche die Wache im Thurme bezogen. Denn faſt ‘lediglich von dieſen hingen wir in jener Zeit ab: Die Offi: cieve waren in der Regel weniger gut, aber dennoch betrugen einige ſich ganz ausgezeichnet artig und