Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden
38 Frankreich 1792.
bey Mons, indem es ihre Abſicht war, díe Heſterreichet am Oberrhein in Reſpect zu halten, inzwiſchen aber ihre Hauptmacht gegen die Niederlande zu richten, Und ſel: bige, da ſie dort auf den Beyſtand der Nation rechnetèn, zuerſt zu erobern. Der erſte Verſuch des nunmehr begonnenen Kampfes fiel am 30. April bey Mons, zum Nachtheil der Franzoſen aus, indem ſelbige zum Rück: zug nach Valenciennes genöthigt wurden. Jebt wurde dem alten Luckner .das Kommando in Belgien übertra: gen , woſelbſt es am 23. May zwiſchen Charleroy ünd Philippeville, und ‘am 11. Juny bey Maubeuge zu leb: haften Gefechten fam, ohne daß dadurch etwas entſchie? - den wurde. Unterdeſſen fielen in Paris ſehr unruhige Scenen vor, die beynahe dem Könige das Leben koſteten. Den erſten Lärm verurſachte die Freylaſſung der zu den Galéèren vevturtheilten 38 Schweizer, welche in den Aufruhre zu Nancy ſich beſonders thätig bewieſen hatten. Jhre Freylaſſang war bereits am Schluſſe des Jahres 1791 von der Nationalverſammlung decretivt, ohnerachtet der Kanton Zürich, wohin das Schweizerregiment gehörte, dieſen Ruheſtörern die Begnadigung verſagt hatte. Doch damit waren die Jacobiner nicht zufrieden , ſondern verlahgten dieſe Menſchen durch eine große Prozeſſion einholen zu dúrfen. Obgleich die Nationalverſammlung dieſem Acte ihre Zuſtimmung verſagte, ſo wußten es die Jacobiner doch dahin zu bringen, daß die Prozeſſion am 15. April vor ſich gieng. Dieſer ſeltene Aufzug war mit allen Symbolen der Sélavevey und des. geſtürzten Despotismus geſ<mü>t, indem man die Modelle der Galeere und der Baſtille, die Ketten, die Ruder, die Tafel der Menſchenrechte, die Büſten von Voltaire, Rouſſeau, Franklin und Sidney, nebſt zwey Särgen, im Triumphe trug. Vorzüglich erregte ein ungeheurer von 20 Pferden gezogener Wagen die größte Aufmerkſamkeit. ; Auf ſelbigem befand ſi die Götti der Freyheit mit einem Rauhfaſſe
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