Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

86 Frankreich 1798.

woſelbſ die Flotte am x. July eintraf. Die Landung geſchah am folgenden Tage faſt ohne Widerſtand, und am zten wurde Alexandrien mit Sturm genommen, worauf ſich die Flotte am 6. July bey Abukir vor Anker legte. Roſette wurde ebenfalls genommen, und die Hauptarmee, 30200 Mann ſtark, marſchirte nach Cairo. Bey den Pyramiden von Gizeh ſtieß ſte auf die etwa 10000 Mann jtarfe Armee des Murad Bey, welche nach einem hartnäcfigen Kampfe, die Flucht ergriſſ, und Cairo mußte ſich am 22. July ergeben. Vergeblich hatte die engliſche Flotte unter Nelſon die franzöſiſche im ganzen mittelländiſchen Meeve geſucht, und traf ſelbige erſt am 1. Auguſt bey Abukir. Hier begann Abends um 67 Uhr die fürchterliche Schlacht, und obgleich der franzöſiſche Admiral Brucys ſich ſo nahe als möglich an eine fleine Juſel, die von Batterien gedet ward, gelegt harcce, ſo drang doch die engliſche Flotte mit einer unerhörten Verwegenheit dur<h. Das franzöſiſche Admiral{hi}, l'Orient, von 120 Kanonen, flog um 10 Uhr mit einem fürchterlichen Krachen in die Luft, nach dem Brucys {hon vorher geblieben war. Die Schlacht währte bis zum Morgen, und die ganze \ranzöſiſche Flotte war, bis auf 2 Linienſchiſſe und 2 Fregatten , die nach Malta und Corfu entfamen, vernichtet, wodur<h Bonaparte und ſeine Armee voin Mutterlande abgeſchnitten, ganz ſeinem eigenen Schickſale úberlaſſen war. Noch bedenklicher wurde die Lage der Franzoſen, als die Pforte am 26. Sept. gleichfalls den Krieg erklärte, und es blieb ihnen jekt nichts anders úbrig, als ſiegen oder ſterben. Bonaparte ſuchte nun ſeine neue Eroberung ſo gut wie möglich zu ſichern, und vor allen Dingen nach europäiſcher Art zu republikaniſiren. Um aber die Zuneigung der Egypter zu erhalten, ſchien er ſelbſt ein Mahometaner werden zu wollen z; allein dieſe in der größten DummHeit erzogene und fúr alle erhabenere Gegenſtände unempfäugliche Nation, wollte ſich auf ſolche, ihnen von

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