Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreich 1798. 87

einem fremden Volke aufgedrungenen Neuerungeu, nicht einlaſſen. Die Eoypter, die nur an Sclaverey gewöhne waren, und durchaus keinen Begriſf ‘davon hatten, daß es auch eine Volfsregierung geben fônne, glaubten hierin nur eine Lockſpeiſe zu finden, um ſie unter ein fremdes Joch zu bringen und am Ende unter eine no<h härtere Sclaverey zu führen. Dieſe von den bisherigen Beys unterhaltene Unzufriedenheit, brach denn auch zu Cairo in eine allgemeine Empörung aus, die nur dur die Gewalt der Waſſen und durch vieles Blutvergießen gedämpft werden konnte. Um die Ruhe zu erhalten, mußte Bonaparte ſtets auf der Hut ſeyn; was aber ſeine Lage noh mißlicher machte, waren die unter ſeinen Truppen eingeriſſenen Krankheiten, welche durch die Ueberſchwemmungen des Nils und durch die in dieſem Clima auſſergewöhnliche Hiße veranlaßt wurden. Hiezu fam noch, das aus Often her ihn drohende Ungewitter, woſelbſt man alle Anſtalten traf, dieſe ungebetenen Gäſte zu vertilgen, ohne daß er Hofnung haben fonnte, nöthigenfalls aus Europa unterſtüßt zu werden. Unbegreiflih war es úberhaupt, wie die damalige Regierung in Frankreich ſich dazu entſchließen fönnen, den Vorſchlägen eines jungen Wagehalſes Gehör zu geben, und den beſten Kern ihrer Armee ſammt einer großen Anzahl brauche barer Generäle, nach einem fremden Welttheile úber das Meer zu deportiren, da bey dem noch lange nicht ſicher geſtellten Frieden, ihre Gegenwart in Europa [6s nothwendig war. Daß mit dieſer Expedition die Vernichtung der Flotte unausbleiblih verbunden ſeyn würde, ließ ſich bey der anerkannten Uebermacht der Engiänder zur See, vorausſehen. Waßhtlich ein großes Opfer, ſür eine Unternehmung, von der ſich durchaus fein günſtigot Erfolg erwarten ließ. alt

Anzwiſchen {ien ſi<h der politiſhe Horizont in Europa immex mehr zu. trüben, und ein neuer Aus-

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