Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

90 Frankreich 1799.

dan, welcher wieder in Dienſt getreten war, am 1. März bey Straßburg úber den Rhein , und eine zweyte Armee unter Maſſena rüúte in Graubündten ein. Außer dieſem befand ſich noh eine Obſervationsarmee von 12000 Mann unter Bernadotte am Rhein, welcher am 2. März Manheim beſeßte , und in Jtalien fühcte Scherer das Kommando über eine Armee von 60000 Mann. Die öſterreichiſche Armee in Deutſchland, deren linker Flügel in Tyrol ſtand, betrug etwa 14000 Mann und ſtand unter dem Oberbefehl des Erzherzogs Carl. Jn Italien ſtand ebenfalls eine ſtarke Armee an der Etſch, unter Befehl des Feldmarſchalls Kray, mit der ſich die Ruſſen unter Suwarow vereinigen ſollten.

Die Feindſeligkeiten waren bereits auf allen Punkten ausgebrochen, und der Congreßort von Kriegsſchaaren umringt, während man noch immer fortfuhr úber den Frieden zu unterhandeln. Selbſt als dex öſterreichiſche Geſandte Raſtadt verlaſſen hatte, verſuchten die franzöſiſchen Miniſter noh die Unterhandlungen fortzuſeßen, und verließen erſt am 28. April des Abends ihren Poſten. Kaum waren ſie eine Viertelſtunde von Raſtadt entfernt, als ſie in der Dunkelheit von einem Trupp Szefler Huſaren angefallen, ihrer Paviere und Koſtbarfeiten beraubt, und zwey von ihnen, nämlich Bouier und Noberjot , ermordet wurden.

Zuerſt wurde der Krieg in Graubündten eröffnet, woſelbſt die Oeſterreicher durch Maſſena zurückgedrängt wurden, und ein’ Corps Oeſterreicher unter Auffenberg, bey Chur ſich ergeben mußte. Maſſena rú>kte nun gegen Feldkirch vor, während Jourdan ſich bemühete den linfen Flügel der öſterreichiſchen Hauptarmee vom Boden: ſee zu entfernen; als aber der Erzherzog Carl ihm mit einer ſtarken Armee entgegen zog, wurde er nah einem heftigen Angriff am 21x. März genöthiget , ſih nah Stokach zurück zu ziehen, woſelbſt es am 25. März noch-

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