Neueste Weltgeschichte vom Anfange der französischen Revolution bis zum allgemein Frieden

Frankreich 1798. 89

und ehe no< die Kriegserklärung befannt war, rückte Joubert nach Turin vor, nahm alle Veſtungen in Savoyen weg, und nöôthigte den König von Sardinien am 9, Dec. der Regierung in ſeinen Beſißungen auf dem veſten Lande zu entſagen , und ſich nah Sardinien zu begeben.

Faſt eben ſo leiht wurde man mit den ‘Neapolitas nern fertig, welche auf allen Punkten zurückgeſchlagen, am 13. Dec. Rom wieder verlaſſen mußten, und fich nun în ihren eigenen Grenzen angegriffen ſahen. Mittlerweile brach in der volfreichen Hauptſtadt Neapel ein allgemeiner Aufſtand aus, wodurch der König genöthiget war, ſeine Reſidenz zu verlaſſen, und ſich mit ſeiner Familie und den beſten Schäßen auf Nelſons Admiral: {iff, nah Palermo zu flüchten. Der Aufruhr ſtieg mit jeder Stunde, ſv wie die Franzoſen näher anrú>ten, und Morden und Plündern war daſelbſt an der Tagesordnung, bis endlich die Franzoſen am 21ſen Jan. 1799 unter einem heſtigen Gefechte mit den bewaffneten Lazaroni's in Neapel einrü>ten, Die Ruhe wurde daſelbſt bald wieder hergeſtellt, und das Königreich zur Parthenopiſchen Republik erklärt.

Auch Rußland, welches bis hieher müſſiger Zuſchauer geweſen war, fieng nun an thätigen Antheil an den Krieg zu nehmen, und an Oeſterreich die tractatenmäßige Húlfe zu ſenden, davon das erſte aus 24500 Mann beſtehende Corps, unter den General von Roſenberg, bereits gegen das Ende des vorigen Jahres in Máhren eingerú>t war. Die franzöſiſchen Geſandten zu Raſkadt proteſtirten gegen dieſe mic dem Frieden nicht verträglichen Maaßregeln, mit dem Hinzufügen, den Durchmarſch der ruſſiſchen Truppen als einen Friedensbruh anzuſehen, und auf ſolchem Fall den Congreß zu verlaſſen. Da nun hierauf feine genügende Antwort crjolgte, ſv gieng eine franzöſiſche Armee unter Jour-

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