Neunundsechszig Jahre am Preussischen Hofe : aus den Erinnerungen der Oberhofmeisterin Sophie Marie Gräfin von Voss : mit einem Porträt in Stahlstich und einer Stammtafel

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dort würde ex nicht ſo bald vergeſſen worden ſein und bös= willige Leute niht Mittel und Wege gefunden haben, ihn beim Könige anzuſhwärzen, ohne daß er ſich rechtfertigen konnte. Aber die Eiferſucht, die ihn verzehrte und die zu ſeiner und meinex Qual von Tag zu Tag in ihm wuchs und zunahm, ohne daß ih ihm auch nux den leiſeſten Anlaß dazu gab, war der eigentliche Grund der! ihn zu dieſem Schritt beſtimmte. Jh blieb nah ſeinex Abreiſe noh vierzehn Tage länger in Berlin, um mein Haus aufzulöſen, aber endlih kam auh für mi<h der Moment des Abſchieds und ex war ſhre>li< genug! — Die Trennung von meinex Mutter, von allen meinen Freunden am Hofe, von der hocſeligen Königin vor Allen, die mi<h wahrhaft mit Güte und Liebe überhäuft hatte, waren Augenblicke von ſo unbeſchreiblichem Schmerz und Wehe, daß ih beſtimmt ſagen kann, erſt mit dieſem erzwungenen Losreißen, das ein ſo willkürliches und ungevrehtes Motiv herbeigeführt hatte, fing für mich das wirkliche Unglück in meiner Ehe an. Alles, Alles vereinigte ſich, um mix dieſen Abſchied noh zu erſchweren und unter tauſend Thränen riß ih mi< von den geliebten Menſchen und dem geliebten Ort los, den ih damals für's ganze Leben zu ver= laſſen glaubte! —

Als ih in Magdeburg ankam, fand ih ein ſchönes Haus zu meinem Empfang eingerichtet, auch die Stadt gefiel mix ganz gut, nur leider i ſie eine Feſtung und das giebt ihr etwas ſehr Trauriges. Mein Mann war mix entgegengefahren, doh verfehlte ex mich dur die Schuld meines Poſtil= lons, der einen falſchen Weg genommen und mich faſt in die Elbe geſtürzt hatte. Anfangs lebte ih ſehr zurückgezogen und ſah keinen Menſchen bei mix; mein Mann war fehr