Serbiens Freiheitskrieg und Milosch : aus dem Französischen

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ſih, ergreift die andere und un brüllend ſeinem Weibe zu:

— Auf's Knie, Sklavin! du ſoll den Lohn deiner Verwegenheit empfangen!

— Ja, über mich, deine Sklavin, haſt du das Recht úber Leben und Tod, aber nicht über einen deiner Brüder, Georg, ſagt ſie muthig zu ihm.

Die beiden Kinder umſchlingen die Mutter mit den Armen, während dieſe vor ihrem Manne auf's Knie ſinkt.

Der Arm Georgs iſ niedergeſunken. Unbeweglich, die Augen auf den Boden geheftet, kämpft er gegen ſeine wilde Natur . . . Einige Minuten vergeben ſo. Endlich richtet ſi< ſein Bli>k wieder auf ſeine Frau und Kinder, welche einander in den Armen liegen und ſ{<lu<zen, er ſcheint aus einem Traume zu erwachen, geht gerade auf ſie zu, hebt ſie auf, drü>t ſie an ſein Herz und ſagt zu ihnen :

— Ich gábe all’ mein Blut für dih hin, Jeliga . „. aber i< kann mih niht mäßigen . .. Bei Jeſus, ſeid doch vorſichtiger, Ihr andern!

Sehr ſelten gelang es ihr ſo, die Abſchweifungen dieſes ungeſtümen Charakters zurü>zuhalten. Wie alle Frauen des Orients war ſie gegen ihren Mann ganz unterwürfüg und ertrug ohne Klage ſeinen Jähzorn. Häufig flehte ſie für Andere um Erbarmen und ſette ſi< edelmüthig feiner Wuth