Zwölf Tage auf Montenegro : Heft 1. Reisebericht
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auch nicht an beſtimmte Orte geknüpft, wie es gegenwärtig wenigſtens in den ſüdlichen Provinzen der Fall iſt. Gegen Weſten hin ſind die Grenzen ſchon mehrere Jahre hindurch dieſelben geblieben und jebt fürzlih noh dur< die Arbeiten der öſterreichiſchen Kommiſſion feſtgeſtellt worden.
Die Namen der montenegriniſhen Ortſchaften und der einzelnen Bergketten, die ih kennen lernte, werde ih im Verlaufe der Reiſebeſchreibung nennen. Von Cettigne bemerke ih, daß dieſer Hauptort von Montenegro zugleich auch ziemlich in der Mitte des Landes liegt, oder doh wenigſtens nur wenig mehr gegen die weſtlichen Grenzgebirge hin. *)
Ich erwählte zu meiner Excurſion die ſlidlihe Hälfte des Landes, gelegen zwiſchen der Kunſtſtraße von Cettigne nah dem Marfktplaße Rieka Czernojeviha und den vom Monte Sella bis zum Sutorman ſi<h hinziehenden Höhenzügen an der öſterreichiſch - albaneſiſhen Grenze. Die Bergkette, in welcher wir uns zuerſt befanden, nannte mein Führer Spiro, Jspogidova Berda*), welche ein ſehr gemiſchtes Terrain darboten. Hin und wieder fanden ſich kleine grüne Wieſenpläße, von drei Minuten bis zehn Minuten Länge und Breite, die ſih in das Geſtein verliefen; oder es war etwas Ackerland von ziemlich fruchtbarer Erde dur eine von über einander geſchichteten Geſteinplatten gebildete Mauer umgeben, auf dem entweder Kartoffelkraut oder
%#) Jm Allgemeinen verweiſe ih denjenigen, der nähere Belehrung ſucht, auf Karadſchih's Buch. Indeſſen dürfen wir hoffen bald eine Karte von Montenegro erſcheinen zu ſehen, da nah der Ausfage des Herrn Secretair Vucovich ſchon eine ſolhe nah Prag zum Drucke überſandt wurde, über deſſen Verzögerung ih bis dahin noch niht Aufſchluß erhielt.
**) Die mir genannten Namen gebe ich ſo wieder, wie ih ſie verſtanden und meiſtentheils mir noh von Petrarca vorbuchſtabiren ließ. Indeſſen ſtehe ih nicht für ihre vollkommene Richtigkeit ein, weil ich theils der illyriſchen Sprache niht mächtig bin, theils auh Spiro dieſclben ſhon verändert haben konnte. Ueberdieß habe ih offenbare Beweiſe, daß für eine und dieſelbe Ortſchaft verſchiedene Namen gebraucht wurden. So z. B. hieß das zwiſchen Nieguſchi und Cettigne gelegene Dorf, bald Baiza, bald Braichi.