Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

ANNA is SA N Tan

in ia ai, Mentis

116

mit dem päpſtlichen Wappen (eine Tiara über zwei ſich kreuzenden Schlüſſeln).

Für den Unterhalt des geſamten Klerus in Albanien ſorgt faſt aus\chließli<h die öſterrei<hiſ<heRegierung, unter deren Protektorat bekanntli<h die albaneſiſhen Katholiken ſtehen. Was die Bevölkerung ihren Seelſorgern gibt, würde bei weitem niht für die einfachſten Lebensbediürfniſſe ausreichen, denn die Alba- * neſen ſind zumeiſt ſelber arm und ſie können nux Bei= ſteuern zum Unterhalt des Pfarrers oder der Miſſions8= ſtation in Naturalien leiſten. Aber von der öſterreichiſchen

: Regierung erhält jeder albaneſiſhe Pfarrer einen Zuſchuß von jährli<h ſe<8hundert Kronen, an ſi< ſehr wenig,

aber bei dem hohen Werte des Geldes in der Malzija cin ganz anſehnlicher Betrag. Nur dadurch iſt es möglich, daß wenigſtens die gröbſten Nahrungsſorgen von den Prieſtern genommen ſind, die ein ſo überaus mühſames Miſſions8=-= und Dpferleben in Albanien führen müſſen.

Das Hauptregulativ der Kirhe von Albanien iſt in ſeinen Umriſſen heute no< die Sammlung von Defreten des im Jahre 1703 in der Kirche des heil. Johannes des Täufers von Merkinja der Diözeſe von Aleſſio ab= gehaltenen Provinzialkonzils, die in „Farlat. yr. sacr.“, Band VII, abgedruc{t ſind und von Hahn in den „Alz baneſiſhen Siudien“ in ihrem weſentlihſten Teile einer größeren Oeffentlichkeit zugängli<h gemacht wurden.

Die Kirchen Albaniens befinden ſich faſt alle in

| dem Zuſtande der Kirhe von Kukli, die Gotteshäuſer ‘in den Städten natürlih aus8genommen. Sie alle Jind / zwar niedrig und klein und im Junern höchſt ärmli>, © doh werden Jie verhältnis8mäßig reinli<h und ſauber ge= “ halten und von den Pfarrkindern fleißig und mit großer | Andacht beſu<ht. Daß der Gottesdienſt au< in ſolchen

Ouen, die ſih keiner Kirche erfreuen, ſehr häufig unter freiem ‘Himmel auf dem Friedhof abgehalten wird, iſt