Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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drei Söhnez der eine erhielt den Sattel, der andere ein Sieb, für den dritten blieb nihts übrig, als ein guter Tag, „mir dita“, und dieſer ſoll der Gründer des Stammes geweſen ſein. Eine andere Sage erzählt, unter Sultan Murad T. habe ein Führer dieſes Stammes, der mit dem Sultan verbündet war, dieſem auf die Mitteilung, an einem beſtimmten, Tage keine Schlacht wagen zu wollen, weil dies fein guter Tag ſei, entgegnet, zum Siegen ſei jeder Tag gut. Als dann die Schlacht gewonnen worden ſei, habe der Acnautenchef zur ewigen Erinnerung an ſeinen guten Rat den Ehrentitel „mir dita“, „guter Tag“, erhalten.

Nach Ghurkovics zählen die katholiſchen Mirditen 19.000 Seelen, die ſi< auf fünf Bajraks und vierzehn Franziskanerpfarreien verteilen. Skeinmez nennt fünf Vajraks mit ins8geſamt 1900 Fantuilien: Dib ri (600 Familien), Kuſ<neni (110 Familien), Drofſ<hi (120 Familien), Spat # < i (650 Familien) und Fan i (420 Familien). Wenn nun auh dieſe fünf Bajraks nach außen Hin als ein Stamm gelten, ſo betrachten ſi iedoh nur die Oroſchi, Spatſchi und Kuſchneni als verwandt miteinander, da die beiden anderen erſt ſpäter zu 1hrer Stammesgemeinſchaft hinzugetreten ſind. Deshalb heiraten auh die drei erſteren niht untereinander, ſondern nehmen ſih hre Frauen aus den Fani und Dibri.

Von allen Alódaneſenſtämmen genießt der Stamm dex Mirditen die am meiſten ausgebildeten autonomen Rechte. Während alle anderen Stämme wenigſtens formell einem türfiſhen Kamaikam oder doh direkl dem Paſha von

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Skutari zugeteilt ſind, gilt als Verwalter des Mirdilengebietes immer nur der freigewählte Kapetan aus dem | Eeſchlehte Dſchon-Marku. Auch obliegt der Stamm nur im Kriegsfalle der Pflicht türkiſcher Heeresfolge; der zu leiſtende jährliche Tribut wird von, der Pforte gewöhnlich * ſogar in vermehrter Quantität an den Kapetan und die *