Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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Nä>ten das Jungvieh mit den Menſchen teilt. Dieſe Hütten liegen einſam Und verſte>t, und trozdem haben ihre Bewohner wenig zu fürchten, da die iſolieriea, der Nachbarn entbehrenden Hirten, ſich einer beſonderen Beſſa erfreuen. Wer einem Hirten etwas zu Leide tut oder ihm / etwas raubt, zahlt na< Dr. Liebert die dreifache Buße. | Sehr anſhauli<h ſchildert Steinmeß das Junere einer ſolchen Almhütte in den albaneſiſhen Bergen: „Die Fugen der Wände waren mit Gras verſtopft, dur<h das Aſtwerk des Daches ſchien die Sonne hindur<h. Das den Boden bede>ende Farnkraut diente als Siß- und S<hlafgelegenheit. Än den Wänden hingen Kochgefäße, Gewehr und Patronengürtel. Auf einer Schmalſeite ſtanden auf einem Geſtell große, ganz flache hölzerne Mulden von viere>iger Form, die der Rahmgewinnung dienten. Ein roher Trog war mit Schneeſtücken aus den nahen Schneewächten gefüllt, die, geſ{<molzen, den Waſſerbedarf deten.“ / Unſer Führer war durh den Abſtieg zur Quelle vom ./ Wege abgekommen und nun fand er ſi<h in dem ver- wirrenden Gerinne der unerſteigbaren Schluchten nichl mehr zurecht. Wie froh waren wir nun, zu einer ſolchen Almhütte zu kommen, die von zwei alten, wettergebräunten Albaneſen bewohnt war. Jn freundli tdlichſter, Weiſe nahmen ſich dieſelben unſer an. Sie brachten uns na< mühſeligſter Erkletterung cines ſteilen Felsſturzes hinauf auf das mit üppigem Eichenwald bede>te Hochplateau, wo wir kurze Raſt machten. Inzwiſchen waren die Beiden zu ihren oben weidenden Herden gelaufen und kamen nun: zurü>, uns mit Molke und tovfigem Käſe zu erfriſchen. Die Cuten: ſie hatten nur dies Wenige, aber von dem Wenigen gaben ſie uns gerne und reihli<h. — — Wiederholt bemerkten wir längs des Stilipabs hohe zugeſpiße Steine an den Felſen oder an die Bäume i: gelehnt. Jeder dieſer Malſteine bedeutet einen auf der *