Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

135

forderlih, wenn zine kärgliche Gente eingeheimſt werden will, denn die Malcija iſt in den Sommermonaten ſehr regenarm, ganz abgeſehen davon, daß das Niederſchlag= waſſer von den oft recht ſteilen Hängen, welche die Éleinen Feldparzellen bilden, raſh abläuft, ohne tiefer in die iro>dene Erdkrumme eindringen zu können. „Jede Gemeinde legt alſo einen oder mehrere Kanäle an, Wav genannt, welche, von einem Quellwaſſer ausgehend, längs der Abhänge oberhalb der Felder oft auf mehrere Kilometer Länge verlaufen. Zu jedem Aker führt von dieſem Hauptkanal ein Seitengraben herab, der dur einen kleinen Stein- oder Erddamm abgeſperrt wird. Da die vom Kanal geführte Waſſermenge natürlih niht hinreicht, alle Felder gleichzeitig zu inundieren, iſt ein Turnus eingeführt, nah welchem jedes Haus der Gemeinde während acht Stunden, (entweder vormittags oder nachmittags oder auh in der Nacht) das geſamte Waſſer= quantum des Aquäduktes zur alleinigen Benübung erhält. Der Beſitzer des Feldes, an dem die Reihe iſt, öffnet dann ſeinen Seilengraben und iſt während der acht Stunden ei‘rigſt mit Spaten und Ha>e bemüht, allen Teilen des Grundſtückes Waſſer zuzuführen.“ De Wadadſchija, die das Feld bewäſſernden Arbeiter, ſtehen ſelbſt bei erbitterter Silanmnesfehde unter dem gemeinſamen Scthuye aller Slänmme, genießen die ſichernde Beſſa. (Steinmeß, Hochländergaue.) HTS

Es will Abend werden, da wir zum Fluſſe herunter= ſteigen, um über_ dem Steingeröll des Gebirgswaſſers das andere Ufer zu gewinnen. Von den jenſeitigen Hängen begrüßen uns Schüſſe zum Willkomm; wie wir naher erfahren, hatte Pater Michael uns dieſen Empfang be= reitet, der biedere Franziskanerpater und Pfarrherr von Veriſcha bei Skulari, mit dem wir uns na< Kſchira ver= abredet hatten. Das Pfarrhaus von. Kſchira, das Hiel der heutigen Tour, liegt am reten Ufer der Gömſitſche