Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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wir niht beſſer über Gömſitſhe zurü>fehren würden in die beguemen Gefilde einer vielgeprieſenen Ziviliſation.

Aber der Abend in Kſchira verlief dann in derart animierter Stimmung, die Gaſtfreundſchaft Ton Liznas war eine ſo berü>ende, was wir hier wieder an neuen Charafterbildern des unbekannten Landes kennen lernten, das reizte ſo ſehr unſeren Forſchungstrieb, daß, wir am nächſten Morgen mit keinem Worte mehr unſerex Bedenken vom Vorabende gedachten, ſondern mit friſchem Mute weiter vordrangen. — — —

In Kſchira trafen wir, wie ſchon erwähnt, mit Pater Michael Temali, Pfarrer von Beriſcha, zuſammen, den uns der Franziskanergeneral von Sfkutari als Führer und Dolmetſh für die weitexe_Reiſe in gütigſter Weiſe zur Verfügung geſtellt hatte. Don Andrea Miedia mußte nämlich von _Hier_ _aus zurüd>tehren, um ſeiner Pfarre in Kukli zu warten, von der ihn zuerſt die Reiſe na< Wien und daun unſere Begleitung ſo lange ferne gehalten hatte. Ach, wie lauſchte do< Don Lizna den Berichten ſeines Konfraters aus der Kaiſerſtadt an der Donau; wie weitete ſich) das Herz des würdigen Pater Michael in Erinnerung an die Zeit, da er ſtudienhalber in Salzburg geweilt hatie! Wie lieben è

do< die Albaneſen „das Land des großen Kaiſers“, |

Deſterreich.

Deſterreich iſt in Albanien die einzige Macht, | die außer der Türkei wenigſtens dem Nomen nah be-! kannt iſt, die aber bei den Malzoren_ Nordalbaniens in? weitaus höherem Anſehen ſteht, als “das Reich des Sul-! tans ſelbſt. Bezeichnend iſt der Schluß eines von Stein-\ meh wiedergegebenen albaneſiſhen Liedes, das ſih auf | die albaneſiſhe Bewegung im Gebiete von Djakowa be- ! zieht, das bei den Malzoren als Heldenlied viel geſungen und ſtets mit großer Andacht angehört wird. Jn dieſem

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