Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

ë

ú

E

¿È

¿€

140

der Knechtſchaft“ — das war die uns ſtändig vorgebrachte Klage. Albaneſen im Auslande reden ja hie und da au< von einer Auionomie, die ſie für ihr Land erſehnen. Aber auh ſie erwarten ſi< von einer ſolchen Autonomie erſt dann etwas, wenn „ein Zwiſchenſtadium einer amalgamierenden und erziehenden Okkupation“ durch Deſterreih vorausgegangen wäre.

Von ganz beſonderem Jntereſſe iſt natürli<h für Deſterreih die Frage, wie man ſih im albaneſiſhen Hochlande zu Jtalien ſtellt. Zur Beantwortung dieſer Frage genügt der Hinweis, daß man in der Malcija ¿die Ftaliener verachtei. Warum? Weil ein Reiſender bei ' den Malzoren dië Nachricht verbreitet hat, daß in Italien Pſerde- und Eſelfleiſh gegeſſen würde ! Bei dieſer Dis“poſition des albaneſiſchen Volkes iſt es umſo unverantworitlicher, wenn man ſih öſterreichiſcherſeits in den Küſtenſtädten kommerziell von italieniſchen Geſellſhaften überflügeln läßt.

Ganz beſondere Anſtrengungen maht Mont enegro, die katholiſhen Hochländer Albaniens für ſich zu gewinnen. JFeder“Malzore, der nah Cetinje kommt, wird vom Fürſten Nikita empfangen und erhält ein Geld= geſchenk. Db der Fürſt wohl weiß, daß nur zur Ent=gegennahme dieſes Napoleonsdor jährlih eine ¿Anz3ch! Malzoren nah Cetinje pilgert, ¿ wel<he dann zu Hauſe die verhgßten „Kauri“, ſo werden die ſlawiſchen Montenegriner von den albaneſiſhen Hochländern genannt, weidlih ausla<ht? Zwiſchen Monteneexo und den Hochländern Albaniens hal nur eines Beſtand und iſt un-

| verwüſtli<h e<t: der alte Haß beider Stämme gegen

“einander. „Lieben“ können ſie einander nur „mit der Büchſe“, die tödliches Blei entſendet.

Aber die Oeſterreicher lieben ſie aus ganzem, vollem Herzen. Jh habe einmal in einem Kreiſe von Albaneſen das „Gott erhalte“ ſingen hören und dabei geſehen, daß