Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

150

langen findet.“ Der hohe Preis des Maiſes und die Preisdifferenzen, die zwiſhen Djakowa-Prisrend und Skutari exiſtieren, ſind dur<h die Ungangbarteit der Wege und die Schwierigkeiten des Transportes gegeben. Jſl es doh ſogar möglih, leihter trans8poriable Waren, wie Prisrender und Jpeker Pferde, in Skutari mit anſehn= lihem Reingewinne zu verlaufen. Au<h zwiſchen Prisrend und Uesfküb iſt die Differenz im Geldwerte ſo groß, daß heiſpiel8weiſe in Prisrend eine Medſhijde no< mit 26 Piaſtern bere<hnet wird, während ſie in Uesküb nur

mehr 18 Piaſter wert iſt.

Das Bergland von Nordalbanien produziert viel_

| weniger Mais als es verzehrt; es iſt daher auf Ankauf

© aus der gut bebauten Skutariner Ebene, aus dem Beten

von Guſinje-Pova und aus der Niederung, die ſih ¿wiſchen Jpek, Djakowa und Prisrend (der Melocchia) erſtre>t, amgewieſen. Gibt es bei Skutari oder in der ganzen Zadrima verheerende Ueberſhwemmungen oder allzugroße Dürre, oder ſteigen in Skutari aus anderen Gründen die Maispreiſe, ſo übt dies auf faſt das ganze fatholiſhe Bergland Albaniens die allernachteiligſten Folgen aus. Da übrigens die Skutariner Niederung außer einem großen Teile von Albanien auh no< ein be-

Deutendes Gebiet des no< viel unfruhtbareren Montenegro

zu ernähren hat, ſo iſt ſogar eine Mißerute in der

| Crnagora von der ſ{limmſten Nückwirkung auf Albanien | begleitet. Um abnorme Preisſieigecungen und gar Hunger83=

not in der Malcija zu verhüten, iſ es daher ſehr oft notwendig, die Getreideausfuhr na< Montenegro ganz ¿u unterſagen. Im Kriegsfalle könnte von einer Mais= ausfuhr na< dem Lande der ſ<warzen Berge überhaupt keine Rede. ſein, ein Faktor, der an den verſchiedenſten Stellen ſehr beachtet werden ſollte. Daß dur Beſchluß des Pletſchenija des Stammes bei den Schala die Mais= ausfuhr ganz verboten iſt, habe i< ſ<on früher erwähnt.