Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

%

154

Hlbaneſiſche Gaſtfreundſchaft,

Die „Feſtung“ Puka. — Der bequeme Pater Míchael. — Jm Tale

des Großen fFanï, — Muſtafa Hga. — Unbeſchränkte Gaſtfreundſchaft,

— Der Schutz des Gaſtes durch Blutrache. — Jup von Brdetí. — Hl<-

baneſiſche Kula, — Eín Feſtmahl în der Maſzija. — Eín albaneſíſcher Beldenſänger.

Nah Neuformierung unſerer Karawane in Tſchereti ſebten wir, vom Pſarrer von Kſchira uns herzlih verab= ſchiedend, unſeren Marſh in die Berge fort. Ein ver hältnismäßig gaugbarer Pfad führte uns ſanffk abfallende Abhänge hinauf zur Ebene von Pu ka, einer mit einem türkiſhen Kaimakam beglüctten Daſe an der Grenze von Merdita und Dukaoſchin. Hier in Puka befindet ſich „zum Schuße des Ueberlandtelegraphen Skutari-Prisrend“ auh eine Éleine türfiſ<he Garniſon, die einzige in Nordalbanieg geduldete. Die zehn türkiſchen Asfari, welhe in Puka garniſonieren, ſ{<hweben in ſtändiger Lebensgefahr, denn wehe ihnen, wenn ſie es wagen wollten, ſih irgend @œelhe Rechte herauszunehmeu. Dex das Kaſtell Puka befehugende Kaimakam iſt direkt ein Gefangener der Stämme, eine Geiſel in ihrer Hand für das Wohlverhalten der türkiz ſchen Regierung. Der Ort Puka (das Picaria der peutingerſhen Tafel) beſteht aus ungefähr 600 Häuſern, die aber alle außer dem Bereiche des höchſt unanſehnlichen Kaſtells erbaut ſind. Sehr bezeihnend für die Si-llung des Kaimakams von Puka iſt die Tatſache, daß uns beim Uebergange auf das Plateau von Puka die erſten Schwierigkeiten gemahßt wurden: bewaſſnete Albaneſen