Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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rofteten ſi<h zuſammey, um uns den Uebergang zu wehren. Die braven Leute waren der ſehr irrigen Anſicht, Freund Wenng und ich ſeien türkiſche Offiziere, welhe na<h Puka Verſtärkungen der Garniſon dirigieren ſollten, und ſie erklärten mit größter Beſtimmtheit, dies niht dulden zu können. Gelang es uns auh niht ſo ſehr, ſie zu beſhwichtigen, ſo ließen ſie ſich do< einreden, daß wir uns an der nächſten Quelle zu längerer Raſt lagern wollen, woſelbſt wir ſehr gerne zu gründlicher Ausſprache bereit ſein würden. Hoffentüuh haben uns die wa>eren Männer niht verübelt, daß wir troy des glühenden Sonnen-= brandes auf dieſe Naſt verzichteten und in eiligem Tempo ſhnurſiraïks gen Puïa ritten.

Dort erſt lagerten wir uns beim geräumigen Han im Schatten mächtiger Kaſtanien, und wenn ſi< au< unſer Führer erbôötig machte, etwas Eßbares für uns aufzu treiben — wir befamen nichts. Es ſei nichts vorhanden, log uns der‘ ‘ſhle<te Kerl vor, um ſi< dann mit ſeinen albaneſiſchen ‘Éenoſſen bei uns niederzulaſſen und mil großem Appetit Brot, Melonen und Gurken zu verſpeiſen. Uns könne er hievon nichts anbieten, behauptete er dann auf energiſhen Vorhalt hin, denn die Sachen ſeien ungenießbar für „europäiſhe“ Mägen. Da wir nun darauf drangen, weiter zu reiten, meinte Pater Michael, auh das ſei jezt niht möglih, denn es wäre zu heiß und die Pferde müßten ruhen. Hungrig, müde und aufgebraht dur<h die bewieſene paſſive Reſiſtenz, blieb uns nichts übrig, als hier ſtundenlang beim Kaſtell von Puka zu lagern, bis unſer Führer ausgeſchlafen und ſein reihlihes Mitiagmahl verdaut hatte. Und da dies endlih dann doh der Fall war, entwarf Pater Michael verlo>ende Schilderungen von einem wohlbeſtallten Pfarrhauſe in der Nähe und ſ{<lug vor, wir ſollten heute dorthin reiten, woſelbſt wir glänzend aufgenommen werden würden. Nun aber entlud ſich auf den guten Maun, dem

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