Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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uns in Tſchereti. Don Miedia überantwortet hatte, eizr ſolches Gewitter, daß er ſeitdem nur mehr mit größtem Miß= trauen auf uns und die vortrefflihe Karte ſchaute, mittels derer ich ſeine weitere Führerrolle kontrollierte und fritiſierte. Wir würden wochenlang niht unſer Ziel er= reiht haben, hätten wir ihm gefolgt, der dieſen Abſtecher ins albaneſiſhe Holand als eine überaus willkommene Gelegenheit betrachtete, uns freuz und quer bei ſeinen Freunden und Bekannten herumzuſchleppen, wo reihli< gebotene Gaſtfreundſchaft winkte. So waren wir genötigt, uns weniger auf den Führer als auf die Karte zu verlaſſen und ſelbſt zu beſtimmen, welche Wege wir einzuſ<lagen gedachten. Brummend und knurrend. fügte ſich unſere Begleitung dann au<h den gegebenen Weiſungen und in kurzer Zeit waren wir wieder marſchbereit.

Vom kahlen Putakammi hatten wir nun die zer= riſſenen Klüfte des Kjuter Kar zu erklettern, dann auf äußerſt beſchwerlichen und ſteilen Abhängen wieder herunterzuvoltigieren, kurz, für einige Stunden wieder-= holten ſih die Reiterkunſtſtüce, die wir im Gebiete des Mali Barſch ſo ofi und fo unliebſam Gelegenheit ge= habt hatten, zu produzieren. Es mußten die ſcharf eingeſchnittenen Bachſohlen des Hum, des Gri und des Hum Stit durchquert werden, die ſi< von Norden her in den Fanibach ergießen, und erſt ein ſtundenlanger, unend=

\ lich mühſeliger Rilt brachte uns in das Tal des Großen Fani ſelber. Von Fuſchaæ-Arſchit ab ſ<hlängelt ſih der Saumpfad jeßt eine Stre>e weit über enge und beſchwerlihe Regenrinnen aufwärts bis zum Han-Arſchit, wo} ſelbſt ſich eine weite Talmulde voll fruchtbarer Felder ; und aller Anzeichen einer verhältnismäßig hochentwid>elten è landwirtſchaftlihen Kultur öffnet. Jn Fuſcha-Arſchit Haite es wieder einen heftigen Kampf ; mit unſerer \„Führung“ abgeſeßt, die ſih abſolut eingeredet hatte, hier müßten wir Lager machen. Aber auh dieſer Angriff auf