Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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ih bin zu alt, um mitzugehen.“ — „O weh, ih glaubte, du zerbrächeſt dir den Kopf, wie du mich endlih unter die Haube bringen könnteſt,“ rief das Mädchen trotzig und verließ den Vater.

Darauf kam die zweite und ſpra<h: „Was iſt dir, Väterchen, daß du ſo traurig biſt?“ — „Das geht dich nihts an, pale dih deiner Wege.“ — „Nein, nein, du mußt es mir ſagen, ih will es wiſſen.“ — „Jh ſage es dir niht, denn ſonſt antworteſt du mir ſo wie die andere.“ — „Nein, das tue ih gewiß niht !“ — „Nun, ſo höre, mein Kind ! Man bietet mi<h zum Kriege und i>. bin zu alt dazu und kann niht mitgehen.“ — „D, Unheil ! J< glaubte, du zerbrächeſt dir den Kopf, wie du mi< unter die Haube bringen könnteſt !“ rief das Mädchen und ging ſeiner Wege.

Darauf kam die jüngſte und fragte: „Was! iſt dir, Vater, daß du ſo traurig biſt?“ — „Das geht dich nichts an, packe dih deiner Wege; denn ſonſt antworteſt, du mir wie die zwei anderen.“ — „Nein, nein, das tue ih gewiß niht; ſage es mir, ih beſ<hwöre di>: !“ — „Alſo, mein Töchterhen, du willſt wiſſen, warum ih ſo traurig bin? Man hat mi. zum Kriege aufgeboten und ih bin alt und kann niht mitziehen.“ — „Und das kümmert dih ſo ſeh? Weißt du was? Laß mir {öne MannesTleider macen, gib mir ein gutes Pferd, und ih will ſtatt deiner in den Krieg ziehen.“ — „Ach, geh doh, du biſt ein Mädchen und willſt in den Krieg ziehen !“ „Das laß dih niht kümmern! J<h will niht bloß hinziehen, ſondern auch ſiegen.“ — „Nun denn, in Gottes Namen !“ ſagte der König, ließ ihr dann Manneskleider machen und gab ihr ein gutes Pferd. Das Mädchen zog in den Krieg und überwand die Feinde.

Bei dieſem Feldzuge war auh ein Prinz aus einem anderen Königreiche. Und als ſie zuſammen nath Hauſe zogen, kehrten ſie in dem Schloſſe dieſes Prinzen ein,