Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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Über die Tſchaffa Malt.

HAlbaneſíſches Nachtlager. — Das Tal der Überdíebe. — Im Verdacht des Mädchenraubes. — Unſere Begleítung von Stamm zu Stamm. Huf „des Teufels Straße“, — Díe Beſſa. — Im Urwald. — Holz= induſtrie în Hlbaníen, — Erz- und Kohlenlager. — Seeſalzwerke,

Schliefen — nein, wir hatten verſu <| zu ſ{lafen. Um 12 Uhr hatten wir uns niedergelegt, todmüde, und waren gleih in tiefen Schlaf geſunken. Um 1 Uhr jedoh trieben mi<h die in wohlgeordneten Heerlagern anrückenden Scharen blutdürſtigex Raubtiere vom Lager auf: Freund Wenng ſaß bereits jagend, und nicht gerade Loblieder auf die Reinlichkeit albaneſiſher „Ritter= burgen“ ſingend, neben mir. Nie würde ih es geglaubt haben, daß man nah anſtrengendem Tagesritt ſelbſt auf ſo hartem Lager ſhon na< einſtündiger Ruhe ſehnſüchtig das Licht des Tages erwarten könnte und damit die Möglichkeit, fort, nur hinaus zu kommen. Rund um uns gelagert ſ{liefeu unſere albaneſiſhen Freunde den Schlaf der Gerechten; jahrelange, jahrzehntelange Plage hat ſie gegen die Beläſtigungen allen Ungeziefers, ſelbſt — horrible dicto — gegen Wanzen, immuniſiert. Uns aber erſchien dieſes Gezücht wie eine Geißel Gottes, die nur uns traf. Schlummerlos wälzten wir uns auf unſerem Lager von Farnkraut, wehrlos den blutrünſtigſten Ver=tretern der Jnſektenwelt überliefert — an Schlaf war niht mehr zu denken. Und um 3 Uhr erhoben wir uns bereits, zum großen Verdruß unſeres biederen Pater Michael, dem erqui>ender S{laf beſchieden geweſen war