Albanien und die Albanesen : Landschafts- und Charakterbilder : mit vielen Abbildungen

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bija (im Gebiete der Schala), wo er den Wald, was den | Hochbeſtand anbelangt, als reinen Urwald bezeichnet. Doh | iſt dieſer Forſt einer der wenigen, die nördlih des Drin angetroffen werden. Steinmetz betont und das ſtimmt mit unſeren Beobachtungen überein, daß ſih die ſ{<önuſten [ Nadelholz- und Buchenwaldungen Albaniens in dem Ge- | biete befinden, das ſih von der Tſchaffa Malit aus über Krüezi nah Jbalija erſtre>t. Von Jbalija aus werden | au< von einer Skutarianer Geſellſhaft Stämme den Drin herabgeſ<hwemmt, ein Geſchäft, das ſi<h des unöfonomiſchen Betriebes halber jedo<h ſehr ſhle<ht rentiert. Reiche Waldbeſtände bede>en ferner die Höhen, welche von | Flethi her ſi<h zum Tale der Gosfa und damit bis zum | Drin hinüberziehen, ſo daß ſhon Hahn begeiſtert vön ! den „herrlichen, unermeßlichen Urwäldern von Eichen-und—— » Buchen“ ſprach, die er hier geſehen. „Man hat uns viel | vor den ungeheueren Tannenwäldern erzählt,“ {rieb \ Hahn im Jahrë 1867, „welche die Täler und Hänge des | albaneſiſhen Alpenſto>es Überzögen, und wir zweifeln

nun niht mehr an deren Daſein. Denn der Augenſchein lehrte uns hier an die Urwälder_des Dukadſchin und der Fandi und der Matjaländer glauben, deren Schilderung wir früher mit innerlichen Fragezeichen begleitet hatten. Ja, hier kann man no< ohne Uebertreibung von tage-= [|| reiſegroßen, von der Axt unberührten Wäldern reden... | Welche Holzmaſſen, welhe Werte verfaulen hier jährlich \ | ungenüßt auf dem Stamme ! Daß dies heute uoh in | 1 unſerem holzarmen und gewerbereihen Europa möglich fei, iſt eine faſt unglaubliche Tatſache.“ Wenn abec Hahn der Anſicht war, es ließe ſih ein geregelter Holzſchlag und Export betreiben, ſo irrte er ſi, weil er ſi< über | die Schwierigkeiten eines Flößereibetriebes auf dem Drin | täuſchte. Außer den eben \{<on genannten kleinen Vee-= | ſuchen einer Holzinduſtrie in Albanien iſt nur no<h zu erwähnen, daß in Kſala von einer italieniſhen Geſell-

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