Auf gefährlichen Pfladen = Erinnerungen eines verbannten französischen Priesters auf seinen Reisen durch die Schweiz in den Jahren 1794-1798
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au< Prieſter begaben ſi< in die Lehre. Andere
ſah man nähen, ſtri>en, oder ſie arbeiteten als Hutmacher, Buchdru>ker. „Jh habe,“ ſagt Abbè Lambert, „Strümpfe getragen, die von einem Prieſter kunſtgereht geſtri>t waren und Schuhe, die ebenfalls von einem Prieſter gemaht waren. Dieſer verdient noh eine beſondere Erwähnung, weil er rei< war und aus ſeinem väterlichen Vermögen 4—5000 Fr. jährlichen Zins bezog, welche ihm ſein Bruder ganz regelmäßig dur<h Wechſelbriefe über Lyon zuſandte. So hätte er nicht nötig gehabt, zu arbeiten; er tat es aber denno<h, um dem unendlichen Elend ringsum abzuhelfen und aus Demut hatte er zum Schuhmacherhandwerk gegriffen. Von einem andern Prieſter hörte ih, daß er von der Natur viel Talent für künſtliche Blumen beſaß und daß es ihm damit in der Schweiz und in Deutſchland leiht geweſen wäre, ein Vermögen zu machen. Alle ehrbaren Beſchäftigungen, mochten ſie auh wenig geachtet ſein, waren unſcrn Prieſtern genehm, wenn ſie ſih damit Brot erwerben konnten.“
Solcher Fleiß erſparte dem Abbé Montrihard manche Ausgaben, aber cs fehlte viel, daß alle Arbeit fanden, die ſie wünſchten und genug verdienten, um niht ihm zur Laſt zu fallen, ſo daß es ihm nie an Gelegenheit fehlte, den Unglü>lichen zu helfen,
Der glü>lihe Gedanke, einen gemeinſamen Tiſch für die Geiſtlichen einzurichten, fand au
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