Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur

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Dorwit, Stolz, Eigendünfel, blinder Hang an Authorität, Selehrtheitsjucht find die Irrlihter auf den Wegen, die zu den Seheimnijjen der Natur führen.

Wir glauben oft diejen Geheimnijjen nahe zu jepn, da wir am weiteften von ihnen entfernt jind.

Warum, Menjh! haft du dein Auge! warum dein Ohr! warum deine Hand! Daß du jelbft jiehft, jelbjt hörjt, jelbjt fühlt. Warum willft du denn jehen durd) andere Augen, hören durch andere Ohren, und fühlen durdy andere Hände! Wer diefen Sah verjteht, wird viele Sähe der Natur erklären fönnen:

Unjere phpfilaliihen Renntnijje jind Tändeleien gegen die, die noch verborgen liegen.

Die Natur madht den Menjhen nur manchmal mit einem ihrer Geheimnijje befannt, um ihn dejto mehr zu ihrem \Imgange zu reizen.

Die Natur ift einer Schönen gleich, die nadläßig den Lleinjten ihre Reize manchmal zeigt, und die übrigen jorgjältig verdedet.

3 gab mandyen großen Priefter im Tempel der Natur, und er jprab; aber das Dolf verjtund ihn nicht, und jeine Schriften wurden zum Gelächter der Thoren.

Man muß beeder Sprahen wohl fundig jeyn, wenn man aus einer in die andere überjehen will.

Der Menjh ann jelten jagen: Dieß oder jenes Ijt unmöglih, denn der Menjhen Begriffe jind eingejhräntt, und diejes Behaupten würde alle möglichen Renntnijje der Kräfte der Natur porausjeden.

Dieles ift nad) unjern Renntnijjen unmöglid, das dody mögih in der Natur ift.

Die Natur gleiht einem edlen Mädchen, um das viele Jlinglinge werben, und das dod nur den zu ihrem Bräutigam wählt, der ihrer am würdigften ift.

£injalt, Simplizität jind ihre Dienerinnen. Den ftolzen Gelehrten läßt jie oft vor den Thüren ihres Tempels ftehen, und würdigt ihn nicht, vor ji zu lajjen; da jie einsweilen mit dem Raturmenjhen von ihren Geheimnijjen jpridht, und ihm die Koftbarfeit ihrer Schähe zeigt.

Der, der denken, wähnen, fühlen, prüfen, merfen, ahnden kann, der ift ihr werth. \