Aufschlüsse zur Magie aus geprüften Erfahrungen über verborgene philosophische Wissenschaften und verdeckte Geheimnisse der Natur
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natürlihen Suftande, als es derjenige ift, der jeine £inbildungsfrajt auf andere Art erhiht hat.
Beftändiges Nachdenken, übertriebene Erhihung der Imar gination, bringen eine Art leidenjhaftliher Menjhen von einer ganz andern Gattung hervor.
Dernünftige Enthaltjamfeit, Renntniß der Natur, gejunde Philofophie, vereinigt mit edeln und guten Willen, und wahrer “ Religion, diejes madt hrijtlihe Philojophie.
Man muß nie vergejjen, daß der Menjd, der hienieden lebt, aus Leib und Seele befteht,; und daß der Leib zu jeiner gegenwärtigen £riftenz nad) der Abjiht Gottes ihm nothwendig jep.
Die Seele muß die Herrjherinn Über den Körper jepn; der Körper joll ihr dienen, nicht jie beherrjhen; diejes ift das Ger jet der Philofophie der Religion. Intgegen muß die Seele den Körper als ihren Diener behandeln; niht als ihren Sklaven, den fie gänzlidy zertören will, und den ihr dod) die Gottheit zum Mitarbeiter hienieden anwies.
Man muß denken, daß, jo lange der Menjch lebt, die Seele auf den Rörper, und der Körper auf die Seele wirft, und daß daher diefe Wirkung und Gegenwirfung ihre Gejehe haben, und nicht überjhritten werden dürfen.
Den Gejehen der Dernunjt und der Religion zu folgen, it das Maß des Verhaltens des Weijen in jedem Puntte; die Einbildungsfraft jelbft in feinen Schranken zu halten ift jeine Pjliht; denn alles, was das Gleihgewicht überwiegt, zerjtört die Ordnung, und verwirrt die Harmonie der Dinge.
Ich jehe diejes wiederholter zu den Aufjhlüjjen meiner Magie, und bitte jeden, der fi mit geheimen Wijjenihajten abgiebt, fih nit von der Zinbildungskrajt hinreißen zu lajjen, und Chimären für Wahrheiten anzunehmen.
Geheimen Saden mit Gelajjenheit nahzujpüren ift die der ihäftigung des Dernünftigen; ji mit Schwärmerey hinteijjen zu lajjen, die Eigenschaft des Thoren.
Aber die Menge der Ihoren wird immer die £leine Sahl der Weijen übertrejen.
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Pflügerverlag, „Magle”, II „