Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 4.
2388 Der Kreislauf des Lebens am Himmel.
Während wir nun verwirrt in das endloſe Chaos krei= ſender Wirbel hineinbli>en, nehmen wix zuglei<h eiwas Neues wahr — Wärme, die jebt im ſteigenden Maße entſteht, und es läßt ſich auch re<t gut erklären, wie das zugeht. Die Wirbel nehmen nämli<h eine immer heftigere Betwe= gung an, und dur< Bewegung entſteht Wärme. Hier aber wirkt noh etivas Anderes mit. Jun den Wirbeln rücen ſich die einzelnen Theilchen immer näher, die wirbelnden Maſſen verdichten ſi<, und daraus entſteht ebenſo Wärme, wie im Ciſen, wenn der Schmied es hämmert, d. h. zuſammendrü>t, verdichtet.
Während fi<h nun ſo die einzelnen Wirbel - fort= ſchreitend verdichten, gewahren wir wieder etwas Neues, es entſtehen Zwiſchenräume zwiſchen den wirbelnden Maſſen, die Weltall8wolke beginnt zu zerreißen und ſich in lauter einzelne große und kleine wirbelnde Wolz fen aufzulöſen — wir erbli>en den erſten Grundplan zu dem ſpäteren Weltall, denn aus all” den wirbelnden Wolkenmaſſen follen ſpäter einmal Welten werden. Jedoch es iſ noh nichts Abgeſchloſſenes, es entſteht ein chaotiſches Ringen untex den umhertanzenden Wirbelwoklken, ein „Kampf ums Daſein“ im vollſten Sinne des Wortes. Hier und da ſehen wir rundliche Wolken fi verzerren, ſie werden nach und nah zu langgeſtre>ten keilförmigen Maſſen und werden ſ{ließlih von den nächſten Wolken völlig ange= zogen. Andere ſenden ſtrahlenförmige Schweife nah allen Richtungen, die bald losreißen und mit den Nachbarwolken zuſammenfließen. So entſteht ein eigenthümlicher Formen= kampf, dex den Anbli> des Ganzen ſtetig verwandelt. Doch