Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 7.
Von Profeſſor Dr, W,. Heß. AST
Thierchen, welche einige Aehnlichkeit mit ihnen haben, ſi aber durch den Mangel der Wimperſcheibe ſhon hinläng= li<h von ihnen unterſcheiden. Jhx Körper iſt rundlih und mittelſt eines Stieles feſtgewachſen. Vergebens ſuchen wir cine Mundöffnung. Dagegen iſt die ganze Ober= fläche mit feinen, biegſamen, fontrakftilen Anhängen, welche an ihrer Spiße einen kleinen Knopf tragen, bede>t. Bei genauer Betrachtung finden wir, daß dieſe Anhänge hohle Röhren bilden, und der Knopf an der Spiye erweiêt ſich als ein Saugnapf. Es ſind Saugröhren , mit denen das mundloſe Thier — Acinete genannt — ſeine Nahrung zu ſih nimmt.
Ein Heuthierchen, leicht kenntlich an dem niexenförmi-= gen, etwas fkomprimirten Körper mit einem Büſchel kurzer Härchen um den tiefliegenden Mund, welche eine bewegliche Lippe vorſtellen, kommt unvorſichtig den Saugröhren zu nahe. Sofort wird es feſtgehalten, und gar bald hören ſeine Anſtrengungen, ſih zu befreien, auf. Es iſt völlig regungslos geworden. Die Acinete hat es getödtet. Jebt bemerken wir, daß ſi<h einige Saugrdhren erweitern und ein Strom feinkörniger Flüſſigkeit durch ſie hindur< von dem getödteten Thiere in den Körper der Acinete führt. Der Körperinhalt des Heuthierhens wird au3geſogen und bald iſt nur noch die leere Haut übrig, welche von den Saugröhren abfällt. /
In dem Körper einer Acinete bemerken wir ein ver= hältnißmäßig großes Gebilde mit einem Wimpexrkranze. Wir würden es für ein fremdes Fnfuſionsthierchen halten, welches die Acinete verſchlungen hat, wenn wix niht wüß=