Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
110 Der Condéer.
Schlupfwinkel, niht oder do< nux ſehx ſ{<wer zu bieten war. Aber mit dem Märchen, daß ex der überfallene Böhme ſei, was er mit den Papieren deſſelben und dem vielen Geſde überall zu beglaubigen vermochte, duxrſte er fe>lih es wagen, ein ordentliches Quartier zu ſuchen und da als Joſeph Horak ſeine Geneſung in Ruhe und Sicher= heit abzuwarten.
So ordnete ex es auh augenbli>s an, um nux zunächſt von dex Landſtraße und ſeinen Geſellen wegzukommen. Der Nothbart und der Kleine, die ihm unbedingt ergeben waren, mußten zur Ausführung ſeines Planes ihren Beiſtand leiſten. Perſönlich erkannt zu werden brauchte in diefer Gegend am Bodenſee der Condéer am wenigſten zu be= ſorgen. Noch hatte kein Landjäger, kein Poliziſt, kein Ge= riht8mann hier ihn jemals unter den Augen gehabt, und die Stecbriefe, wie ſie nah Anderer Angaben über ihn verfaßt waren, verachtete er.
Sein Glü> bewährte ſi<h au< von Neuem in der Aufnahme, die ex auf dem einſam gelegenen Gutshof Arisheim fand. Noch am erſten Abend daſelbſt, als er ſich ungeſtört in ſeinem Bett glauben duxrſte, hatte er eine nähere Unterſuchung ſeiner Beute und beſonders der Schrift= ſtüde darunter vorgenommen und mit einem freudigen Er= ſtaunen erſehen, daß dieſelben Alles enthielten, um ihn in den Stand zu ſeßen, ſih in der denkbar ausreichendſten Art als Joſeph Horak zu legitimiren. Nicht nur dur< Tauſfſchein , gerichtliche Zeugniſſe und den Paß, in dem das Signalement fogar bis auf leicht zutreſfend zu machende Angaben über Kleidung, Bart und Haartracht auf ſeine