Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 1.
80 : Der Talisman des Weibes.
mix werden, bald niederbli>end in den kryſtallhellen Spiez gel, welcher mi< trug. Plößlich rauſchte es leiſe Hinter mir. Ein Nachen ſ{<hwebte im Dämmexſchein heran und eine Stimme, ſüß und flehend, ſagte in italieniſ<hen Lau= ten: „Wenn Sie Mikleid haben, mein Herx, ſteuern Sie mi<h zum Ufer zurück. Es war thöricht von mir, mi< allein ſo weit hinauszuwagen.“ Schnell reichte i< der alſo Bittenden die Hand zum Ueberſteigen in mein Boot, und tief aufathmend vor Sham und Dankbarkeit nahm ſie neben mix auf dem BVänkchen Plaß, während meine Ruder kräftig ausgriffen.“ Der Graf hielt flüchtig inne, bevor ex lebhaft fortfuhr.
„Ein lieblicheres Geſchöpf hatte i< nie vorher erblit. Je erfuhr, daß ſie ihr Zimmer heimli<h verlaſſen, nahdem beide Verwandten ſih zur Ruhe begeben, um, Ul= widerſtehli<h angelo>t von dem nächtlichen Zauber glei mix, allein den See zu befahren, {nell genug jedo<h hatz ten ſie ihre Kräfte verlaſſen. Wer will mir zürnen, wenn ih unſere Heimfahrt verzögerte? Ward doch die Situation von Minute zu Minute hinreißenderx, romantiſcher, traum= haft ſchöner. Meinem heißen Drängen geſtand die Fremde ein, Gaëtannina zu heißen, auf alle anderen Fragen aber antworteten mix nux Seufzer, Angſtgeberden, zuleßt Thrä= nen. J< fühlte dieſelben ſ{<merzli<h auf meinem eigenen Herzen brennen, als Gaëtannina mix zum Abſchied die Hand drü>te. „Wir ſehen uns nie wieder, es darf nicht ſein,“ flüſterte ihr zitternder Mund. — „Und ſollte ih die Welt durchſtreifen, ih finde Dich, Gaëtannina !“ rief ih leidenſchaftlich dagegen. Sie ſchüttelte das liebreizende