Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

144 Das Drama im Kaiſerſchloß.

Dex Gouverneux fam 1roß des drohenden Tones, den wieder der Monarch anſchlug, niht aus ſeiner Ruhe. „Sire,“ ſagte ex, „wenn Sie mir niht erſt geſtern wieder einen großen Beweis Jhres Vertrauens dur< Ueber= gabe der Vollmacht gegeben hätten, die Großfürſten ge= fangen ſeßen zu können, ſobald ih es zur Sicherheit Eurer Majeſtät für geboten erachte, müßte ih glauben, ein An= derer ſei Jhres Vertrauens inzwiſchen würdiger geworden.“ Dex Kaiſer konnte ſeine Verwirrung über dieſe Worte nicht verbergen. „Was? Was fällt Jhnen da ein?“ ſtammelte ex. „Da Sie wiederholt eine Frage an mich richten, Sire, welche unverkennbares Mißtrauen gegen mich enthält,“ antwortete Pahlen, „ſo ſcheinen Eure Majeſtät inzwiſchën von irgend einer Seite damit erfüllt worden zu ſein.“ „Pahlen, das iſt niht wahr!“ rief der Zar lebhaft. „Aber dieſe Maßregeln, welche auf Jhren allerhöchſten Befehl pÞlößli<h getroffen wurden,“ wagte der General in Beziehung deſſen, was er im Werke hatte, vorzuhalten, „dieſe Beſeßung im Jnnern des Palais mit Wachen, die UNebergabe des Kommandos darüber an Schahix, der geſtern noch keinen Dienſt in dex Garniſon verſah — das läßt darauf ſ<ließen, daß Eure Majeſtät meiner Fürſorge für Sie nicht genügendes Zutrauen mehr ſchenken. Seien Sie überzeugt, Sire, dieſe auffälligen Maßregeln Haben dazu beigetragen, ſeit geſtern dem Gerücht, von dem ih Jhuen ſprach, unter den Truppen Glauben entgegen zu bringen. Sie denken, daß der Großfürſt Alexander dur<h Eure Maje= ſtät bedroht ſei, und daß dies nur im Ausbruch jener