Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

146 Das Drama im Kaiſerſhloß:

„Sire, binnen vierundzwanzig Stunden dente ich bereit zu ſein.“

„Wozu brauchen Sie noch einen Tag 2“

„Verdächtige Oſſiziere feſtzunehmen. Das iſt uoth= wendig, Sire, denn nux zu leicht könnten ſie ſich der TrupÞ= pen bemächtigen, um mik denſelben für den Großfürſten einzutreten. Ein offener Att der Gewalt gegen denſelben wird und muß ja eine ungeheure Aufregung unter den Garden hervorrufen, unter den Regimenteri zumal, die dei perſönlichen Kommando deſſelben unterſtehen.“

Der Zar brütete vor ſi< hin , als ſuche ex nach einer Entfräftung des Grundes, den Pahlen vorgebracht hatie, um ſein Zögern zu rechtfertigen.

„So ſollen,“ kam es endlich grollend aus des Kaiſers Munde, „die Großfürſten mindeſtens ihren Stubenarreſt bis dahin behalten, wo wix ſie in ſcharfe Unterſuchung nehmen werden, Alexander wie Konſtantin, der ſicherlich mit ſeinem Bruder unter einer Dette ſte>t. Laſſen Sie heute Mittag abermals ein Bataillon in's Palais rü>en, um das Zunere zu beſehen. Welches Bataillon meinen Sie, Excellenz ?“

„Eines der Preobraſchenskoy’ ſchen Garde, Sire.“

„Gut, die iſ ergeben. Und für draußen ?“

„Sſemenowskoy=Garde.“

“Einverſtanden. Und verhaften Sie jeden Offizier, der nux izgendwie verdächtig iſt, es mit den Großfürſten zu halten.“

Damit entließ der Zar den Generalgouverneux, der aus dieſex Unterredung die Genugthuung mindeſtens da-