Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

O Das Drama im Kaiſerſhloþ.

Angſt, wie bittend, daß Alexa ihren Sinn ändere, noh einmal.

„Nein! Nein! ſage ih!“ rief Alexa abermals, ehe er noch ganz geendet.

Da trat das heiße Blut in die Augen des Zars. Er pa>tte den Arm Alexa’s und ſchrie: „Und ſagſt Du tauſend= mal nein; i< zwinge Dich, daß Du meinen Willen thuſft. Nicht von der Stelle, als bis Du gehor<ſt.“

Sie bäumte ſich unter ſeinem Griff förmlih auf und mit der Kraft, die thr die Verzweiflung lieh, ſtieß ſie ihn von ſich, und von den Stufen des Altars fortſpringend in die Gruppe der weiblichen Mitglieder der kaiſerlichen Familie, gellte es von ihren Lippen: „Bei Gott, der Zar iſt wahnſinnig!“

Es war, als wenn das Wort Alle verſteinerte, als wirkte es auf Jeden mit einem exſtarrenden Schre>en, es Hier gehört zu haben und dadur< gleichſam zum Genoſſen einer ſolchen Majeſtätsbeleidigung gemacht worden zu ſein. Niemand wagte ſich zu regen, ehe der Monarch nicht ſelbſt auf das Ungeheure etwas geäußert, gethan oder befohlen.

Der aber war auch wie niedergedonnert. Ex hielt ſtier ſeine Augen auf Alexa gerichtet, die in einer kampfes= muthigen Haltung erwartete, was ſi ereignen würde.

Unter dieſer athemloſen Stille ſhweiften die Augen des Zaren mit einem unſagbaren Ausdru> von Wuth und “ Fur<ht von dem tollkühnen Mädchen auf die Kaiſerin und auf ihre Töchter. Er wollte ſprechen, aber er brachte vor erſti>endem Zorn nux gurgelnde Töne hervor. Sein Blick glitt übex die Geſichter der Generäle, als ſuche er auch