Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.

Novelle von Schmidt-Weißenſels, - IE

auf ihnen den Eindru> der Worte Alexa?s zu leſen, und heſtete ſich dann eine Weile mit unheilvollem Drohen auf die Großfürſten, zumal auf ſeinen Sohn Alexander, der fich, bleich und zitternd, kaum aufrecht erhalten konnte.

Endlich vernahm man ein Murmeln des Zaren: „Daher alſo kommen die Gerüchte! Daher!“

Er ſah auf Graf Pahlen, welcher ihm mit ſeiner Miene Necht zu geben ſchien; dann winkte er Kutaiſſow, der unz weit von ihm ſtand und ſeiner Befehle ſhon gewärtig war.

„Nach Smolna mit ihr!“ hörte man ihn zu demſelben ſagen; dann ging ex mit ſhnellem, ſporenklirrendem Schritt dem Ausgang der Kirche zu.

Dies war das Zeichen, daß die kir<liche Feier ein Ende gefunden. Jn höchſter Aufregung wirbelte die ganze Geſellſchaft aus der geöffneten Thüre, dur<h welche der Kaiſer ſich mit ſeinem perſönlichen Gefolge entfernt hatte. Die faiſerliche Familie hatte fi< na< der Sakriſtei gewandt; Alexa blieb auf dem von ihr eingenommenen Plaße, es ivar leer wie um eine Geächtete um ſie geworden. Nur Graf Kutaiſſow hielt Wache bei ihx, und Schahir trat heran, maß ſie mit giſtigem Blick von oben bis unten und ſagte halb zu ihr, halb zu ſeinem Oheim gewandt: „Jn's Kloſter Smolna? Ob ihr das gefallen wird? Warten wir do< ab! Ja, ja, Onkel, ſie macht es mir ſ{<werer, als i< denken fonnte; aber heute oder morgen — es gez ſchieht dennoch!“

Kutaiſſow ſa<hte höhniſ<h über dieſe Worte.

„Wer hätte das hinter dem liebenswürdigen Fräulein Alexa vermuthet! Solchen Undank gegen den Zaren! Ah,