Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 13.
Von P. CE ö 191
Ex wußte es binnen Kurzem zu einer wahren Goldgrube zu geſtalten, aus deren Crträgniſſen Summen in ſeine Taſche floſſen, die thm bis dahin völlig ungewohnt geweſen waren. Nicht wenig zu dieſem glänzenden Aufſchwung trugen die von thm ſelbſt verfaßten Stücke bei, von denen hier nux eines genannt ſein möge, weil es niht nux heute noch als ſein gelungenſtes gilt, ſondern auh beſonders in Deutſchland Eingang gefunden hat. Dies iſt „The scho0]1 for scandal“, bei uns unter dem ZLitel „Die Läſter= [<ule“ bekannt und noch jebt auf vielen deutſ<en Theatern NRepertoireſtü>. Voll Wik, reich an komiſchen Siluationen und von großer Menſchenkenntniß zeugend, wird es zu den beſſeren Luſtſpielen dex neueren Zeit gerc<net, die Engländer zählen es geradezu unter die klaſſiſchen Erzeugniſſe ihrer komiſhen Muſe.
Lord Byxon pflegte von Sheridan zu ſagen: „Was er immer unternommen hat oder unternehmen wollle, es iſt ſtets in ſeiner Art vorzüglich geweſen. Ex verſtand Jedex= mann für ſi< einzunehmen, Niemand konnte dem eigen= chümlichen Zauber ſeiner Perſönlichkeit widerſtehen.“
Bei dieſen reichen Gaben und den glüclichen Erfolgen, die er damit erzielte, hätte es ihm ein Leichles ſein müſſen, ſich in Kurzem zu einem begüterten Mann zu machen, wenn ex zugleih verſtanden hätte, weiſe zu wirthſchaften und zu ſparen. Allein dieſe Eigenſchaft fehlte ihm voll-= ſtändig. Er liebte es, auf glänzendem Fuße zu leben, und fröhnte außerdem der Leidenſchaft des Spiels, kein Wunder, ivenn er troß ſeiner reichen Cinnahmen faſt beſtändig in Geldverlegenheiten ſchwebte und ſich immer mehr in Schul=