Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
236 Die Marſhall-Inſeln.
unangenehm, der Mund hie und da anmuthig geformt, die Naſe nicht ſehr þÞlatt, die Stirne ſtark zurüfliehend. Sie altern früh, die Weiber, ehe ſie ganz zur Bliüthe kommen. Selten krauſeln ſich die ſhwarzen Kopfhaare, meiſt ſind fie glatt; früher trug man ſie lang und ſlang ſie um einen Knoten auf dem Wirbel; wo die Miſſion gebietet, iſt dieſe Tracht jeht verpönt. Späxrlich iſt der Bartiwuchs; doch kommen ſehr lange, aber dünne Bärte mitunter vor.
Die Frauen ſind gewöhnlich kleiner und ſhwächlicher von Geſtalt als die Männer, dafür aber auch zierlicher, gelenkiger und anmuthiger; bei dieſen erſcheint das Geſicht mehr länglich, bei den Frauen rund und voll. Funge Mädchen bekleiden ſi< nux mit einem Mattenſchürzchen ; ſpäter wird eine zweite Matte über die erſte geſchoben. Den Oberkörper de>t ein buntes Kattunjäckchen, das die Miſſion eingeführt hat, Kränze und wohlriehende Bluz men ſ<müd>en das Haar. Die Männer gehen mit einem Gürtel (Kangur) und darüber haben ſie einen weit ab= ſtehenden Baſtro>. Halsbänder von Kokosſchale, Korallen, Thierzähnen, Knochen, Blumen und Blättern dienen als Zierrath, namentlih abex Rollen von Pandanusblättern, manchmal mit feinen Schildpattlagen überzogen, die man in das durchlochte Ohrläppchen ſte>t. Häufig wird, went das Läppchen für den Shmu> nicht ausreicht, auh noh die Ba>kenhaut dazu genommen.
Die Tättowirung, die ſich in reicher Abwechslung und anmuthigen Linien faſt über den ganzen Körper exrſtre>t, ſtand ehedem unverkennbax mit der Religion im Zuſammen=z hang. Cin Prieſter (Drikanan), dem dafür ein hoher Preis