Bibliothek der Unterhaltung und des Wissens : mit Original-Beiträgen der hervorragendsten Schriftsteller und Gelehrten. Bd. 6.
Hiſtoriſcher Roman von E. H. v. Dedenroth, 29
no ein Anderer, den Hakon Jaxl gezeugt. Der Sohn des ermordeten Erich von Schweden lebt, ihm gebührt die Krone der Normannen.“
„Hat Hennig Moltke ſi<h zum Träger dieſes Mär= hens gema<t, das wohl dex Wiß König Albrechts erfun= den hat, denn ein Anderer hätte Klügeres exſonnen |!“
„Sh fönnte Euch antworten,“ verſeßte Edda, deren Vli>k etwas Stechendes erhielt, „daß keine Lüge ſo dreiſt ſei, wie die, welche Jhr ſelber aufſtellt. Aber es iſ Wahr= heit, was ih rede, und i< wußte darum, ehe ih herkam, mix die Puppe anzuſehen, die Jhr für den König dex Normannen au2geben wollt!“
Das Antliß der Königin war bleich geworden, aber je bitterer die Shmähung wax, die ihr Edda in's Antlih ſ<leuderte, um ſo ruhiger maß ihr Auge das Weib, dem ſie ihr Vertrauen geſchenkt und das jet gegen ſie aufziſchte iwie eine Schlange.
„S< bin auf neutralem Boden ,“ antwortete Marga= retha mit ſtolzer Würde, „da zwingt mich nicht die Pflicht, Dich daran zu erinnern, daß Du mit Deiner Herrin und Königin redeſt. Du haſt mix Ergebenheit geheuchelt, warum thateſt Du das, wenn Du mich hafſeſt?“
Edda ſtarrte die Königin betroffen an. Dieſe Ruhe brachte ſie aus der Faſſung.
„Edda Olfſtröm,“ fuhr die Königin fort, als die Gräfin den Bli vertwvirrt zu Boden ſ{<lug, „Du warſt mix mehr wie eine Tochter, Du warſt mir eine Freundin, ich glaubte mich von Dix verſtanden zu ſehen in Allem, was meine Gedanken bewegte. Du haſt mich getäuſcht, und da ih