Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

518 Siebente Ordnung: Nager; fünfte Familie: Mäuſe.

Schwanzes etwa 22 cm an Länge erreicht. Ein ſ{hönes Gelblichbraun oder Rötlichlehmgelb iſt die Grundfarbe des Körpers. Vom Kopfe, welcher ſ<hwarz geſprenkelt iſt, zieht ſich ein ſhwarzbrauner Längsſtreifen bis zur Shwanzwurzel herab, und viele ähnliche Streifen verlaufen längs der Seiten, aber in etwas ungerader Nichtung. Die Unterſeite iſt rein weiß. Die Dhren ſind rötlihgelb behaart, die ſhwarzen Schnurren endigen größtenteils in eine weiße Spißze. Der Shwanz iſt oben ſ{hwarzbraun, unten gelblihbraun.

Die Streifenmaus lebt in Nord- und Mittelafrika, beſonders häufig in den Atlasländern, kommt jedo<h au in den inneren Steppen nicht ſelten vor. Jh beobachtete ſie mehrmals in Kordofan, ſah ſie jedo<h immer nux auf Augenbli>e, wenn ſie zwiſchen dem hohen

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Streifenmaus (ſus barbarus). Natürliche Größe.

Graſe der Steppe dahinhuſchte. „Wie alle übrigen Verwandten, welche die Steppe bewohnen“ ſchildert Buvry, „wird die berberiſhe Maus von den Arabern ſ{<hle<tweg als Maus der Wildnis bezeichnet, verachtet und wenig beobachtet; die Eingeborenen wiſſen deshalb nichts von ihr zu berihten. Man trifft ſie längs der ganzen Küſte Algeriens, vorzugsweifſe in ſteinigen Gegenden, zumal da, wo dürre Höhenzüge fruchtbare Ebenen begrenzen. Fn den Gehängen der Hügel gräbt ſie ſih Röhren, welche zu einer tiefer liegenden Kammer führen; in dieſer ſpeichert ſie ſh im Herbſte Vorräte, Kornähren und Gräſer auf und zehrt von ihnen nah Bedürfnis bei kaltem oder naſſem Wetter. Die beim Zernagen der Ähren abfallende Spreu wird zur Ausfütterung der Kammer benußt. Fe nach der Fahreszeit beſteht die Nahrung in Getreide und Sämereien oder in anderen Pflanzenſtoffen. Früchte, namentlih Dbſtſorten, ſind ihr ein geſuchter Leckerbiſſen: in den Fallen, welche ih auſfſtellte und mit einem Stücke Waſſermelone köderte, fing ih viele. Ob ſie auh Kerbtiere fängt und verzehrt, weiß ih nicht.

„Jn ihrem Weſen erinnert die Streifenmaus vielfach an die Ratten. Sie iſt gefräßig, aber auch biſſig, und ſcheut ſih niht, wenn die Liebe zum Gatten oder Kinde ins Spiel fommt, auf den überlegenen Feind loszugehen, in der Abſicht, ihn zurüclzuſchre>en. Fm