Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

554 Siebente Ordnung: Nager; ahte Familie: Taſchennager.

Gebiß ſtimmt der Anzahl der Zähne nah mit dem der Eichhornnager wie der Stachel \hweine überein und beſteht außer den Nagezähnen in jedem Kiefer aus 4 Ba>kenzähnen mit geſchloſſenen und ungeſchloſſenen Wurzeln. Am Schädel deſſen Umriß mit dem Fochbogen faſt viere>ig erſcheint, ſind die Schläfenbeine außerordentli< entwi>elt und reiht das Jochbein vorn bis zu dem Thränenbeine; Schien- und Wadenbein ſind verwachſen, die fünfzehigen Füße ſämtlih mit Krallen, und zwar die vorderen mit ſtärkeren als die hinteren bewehrt. Der Pelz beſteht aus ſtraffen oder ſteifen Grannen ohne Grundhaar.

Taſchenmäuſe (Saccomyinae) nennt man die Mitglieder der erſten Unterfamilie mit ſ{lankem, zierlichem Leibe, verlängerten Hinterfüßen, langemSchwanze und ſpißiger Schnauze,

Taſhenſpringer (Dipodomys philippü). ?/ natürl. Größe.

Taſchenſpringmäuſe (Dipodomys) die Vertreter der hervorragendſten Gattung. Jn ihrer Geſtalt ähneln leßtere den Springmäuſen; der Kopf iſt groß, breit und platt, das Ohr abgerundet, die innere Zehe an allen Füßen verkümmert, aber mit einer Kralle bewehrt, der Shwanz ſo lang oder länger als der Körper, ganz, an der Spie pinſelartig behaart; die Hinterfüße zeihnen ſih durch ihre Länge aus; das Gebiß enthält wurzelloſe Backenzähne.

Unter den wenigen bis jeßzt unterſchiedenen Arten dieſer Gattung iſt der Taſchenſpringer (Dipodomys philippii) die bekannteſte Art. Die Geſamtlänge beträgt ungefähr 30 cm, wovon 17 em auf den Shwanz kommen; das Weibchen iſt um etwa 2 cm kürzer als das Männchen. Die Färbung erinnert an die der eigentlihen Springmäuſe: der Kopf mit den Ohren, der Rücken und die Hinterſchenkel ſind lihtbraun, die Seiten, die Unterſeite, ein Streifen, welcher über den Schenkeln nah dem S<hwanze zu verläuft, ein zweiter, welcher ſih von den Ohren herab nach den Schultern zieht, und endlich die Shwanzſpie ſind weiß; an den Leibesſeiten geht lettere Färbung in das Gelbliche über.

Soviel man bis jet weiß, beſchränkt ſih die Heimat dieſes ebenſo hübſ< gefärbten wie lebendigen Tierchens auf Kalifornien. Hier lebt es in den ödeſten und ärmſten Gegenden,