Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 1/2

Quaſtenſtachler. Urſon. 567

und ſtark die Sohlen na>t, mit nebförmig geriefter Haut bekleidet. Ein dier Pelz, welher auf dem Na>en bis 11 em lang wird und an dex Unterſeite und Schwanzſpibe in ſcharfe Borſten ſi verwandelt, bede>t den Leib. Zwiſchen den Haaren und Borſten ſtehen auf der ganzen Oberſeite bis 8 em lange Stacheln, welche größtenteils von den Haaren überde>t werden. Die Färbung iſt ein Gemiſch von Braun, Schwarz und Weiß; die Haare der Oberlippe ſind gelblihbraun, die der Wange und Stirn lederbraun, ſ{hwarz und weiß gemiſcht, die langen Rumpfhaare ganz {hwarz oder ganz weiß, oder ſhwarz an der Wurzel, weiß an der Spitze, die des Unterleibes braun, die des Schwanzes gegen die Spibe hin \{mußtigweiß.

Cartwright, Audubon, Bahmann und der Prinz von Wied haben uns das Leben und Treiben des Uxſons ausführlich geſchildert. Das Tier bewohnt die Waldungen

Urſon (Erethizon dorsatum). 1% natürl. Größe.

Nordamerikas, vom 67. Grad nördlicher Breite an bis Virginien und Kentuy, und von Labra dor bis zu den Felsgebirgen. Jn den Waldgegenden weſtlih vom Miſſouri iſt es niht gerade ſelten, in den öſtlichen Ländern dagegen faſt ausgerottet. „Der Urſon“, ſagt Cartw right, „iſt ein fertiger Kletterer und kommt im Winter wahrſcheinlih nicht zum Boden herab, bevor er den Wipfel eines Baumes entrindet hat. Gewöhnlich bewegt er ſi< im Walde in einer geraden Linie, und ſelten geht er an einem Baume vorüber, es ſei denn, daß dieſer zu alt ſei. Die jüngſten Bäume liebt er am meiſten: ein einziger Urſon richtet während des Winters wohl hunderte zu Grunde. Der mit den Sitten dieſer Tiere Vertraute wird ſelten vergeblih na< ihm ſuchen; denn die abgeſchälte Rinde weiſt ihm ſicher den Weg.“ Audubon verſichert, daß er durh Wälder gekommen ſei, in welchen alle Bäume vom Urſon entrindet worden waren, ſo daß der Beſtand ausſah, als ob das Feuer in ihm gewütet habe. Namentli<h Ulmen, Pappeln und Tannen waren arg mitgenommen worden. Mit ſeinen braunen, glänzenden Zähnen ſchält er die Rinde ſo glatt von den Zweigen ab, als hätte er die Arbeit mit einem Meſſer beſorgt. Man ſagt, daß er regelmäßig auf dem Wipfel der Bäume beginne und niederwärts herabſteige, um die Zweige und zuleßt auh den Stamm abzuſchälen. Man