Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/1

Grasmücen. Waldflüevogel. 93

Man weiſt der Gattung etwa ein Dutzend Arten zu; der Verbreitungskreis beſchränkt ſi auf Europa und das gemäßigte Aſien. Europa gehören nur zwei Arten an. Die meiſten leben im Gebirge und halten ſih vorzugsweiſe am Boden auf, hüpfen in ſonderbar gebü>ter Stellung langſamer oder ſchneller einher, fliegen faſt immer niedrig über der Erde dahin und ſuchen auf dem Boden oder in niederem Geſtrüppe ihre Nahrung, welche aus Kerbtieren, Beeren und feinen Sämereien beſteht. Mit Anbru<h des Winters verlaſſen einige den Norden und wandern ſüdlicheren Gegenden zu; andere rü>en von der Höhe ihrer “Gebirge in tiefere Gegenden herab oder wenden ſich fſüdlihen Abhängen der Berge zu.

Waldflüevogel (Accentor modularis) und Alpenflüevogel (Accentor collaris). 1/2 natürl. Größe.

Schon frühzeitig im Jahre ſchreiten ſie zur Fortpflanzung, bauen ziemlich künſtliche Neſter und legen 3— 6 grünliche Eier. i

Der Waldflüevogel, auh Braunelle, He>enbraunelle, Fſſerling und Bleifehl<hen genannt (A ccentor modularis und pinetorum, Motacilla, Sylvia, Prunella und Tharraleus modularis, Curruca sepiaria), ift <lant gebaut, der Shnabel \<wa<, die Flügel, in welchen die vierte Shwinge die längſte, mäßig, der Schwanz ziemlich lang, auf Kopf, Hals, Kehle und Kropf aſchgrau, am Kinne graulihweiß, auf dem Oberkopfe mit verwaſchenen braunen Schaftſtrichen gezeichnet, in der Ohrgegend bräunlich, heller geſtrichelt, auf Bruſt und Bauch weißlich, an den Seiten bräunlih mit dunkeln Schaftſtrichen, auf den unteren Shwanzde>en braun, jede Feder hier weißlich gerandet; die Shwingen und Steuerfedern ſind braunſchwarz, leztere etwas matter als die erſteren, außen roſtbraun geſäumt. Das Auge iſ lichtbraun, der Schnabel braun, der Fuß rötlih. Die Jungen ſind auf der Oberſeite auf roſtgelbem Grunde ſhwarzbraun, auf der Unterſeite auf roſtgelblichem, in