Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/1

98 Erſte Drdnung: Baumvögel; erſte Familie: Sänger.

Auf dem Boden bewegt ſie ſi< ſhwerfällig, kommt daher auch ſelten zu ihm herab, fliegt dagegen, obſchon ungern, ret gut und dur<ſ{<lüpft das Gezweige mit überraſchender Fertigkeit. Jhre Lockſtimme iſt ein ſhnalzendes „Tſchek“, der Warnungslaut ein ſhnarchendes „Err“, der Geſang, gleihſam eine Zuſammenſebung des Liedes der Garten- und der Dorngrasmü>e, nah Drilichkeit und Vogel verſchieden, im allgemeinen wohllautend und reichhaltig, mit dem einer dem Gebirge entſtammten Mönchsgrasmücke jedoch kaum zu vergleichen, auh dem unſerer Gartengrasmü>e nachſtehend, ſo ſehr er dieſem im ganzen ähneln mag.

Sperbergrasmüde (Sylvia nisoria), Gartengrazmüd>e (Sylvia hortensis) und Mön<Sgra5müd>e (Sylvia aïricapilla). 2 natürl. Größe.

Der Pfiff des Pirols, der Slag des Finken, der ſogenannte Überſhlag des Mönches und andere den umwohnenden Singvögeln abgeborgte Töne werden häufig eingewoben; das Schnaxrxren oder Trommeln aber, welches der Sperbergrasmüde eigentümlich iſt und dem Geſange vorauszugehen pflegt, fällt unangenehm in das Ohr. Wie die meiſten Verwandten iſt auh die Sperbergrasmü>e ein ſehr fleißiger Sänger und deshalb ein wahrer Schaß für den Wald.

Sofort nach der Ankunft im Frühjahre wählt ſich jedes Paar ein Gebiet und vertreibt aus ihm alle anderen, welche etwa eindringen. „Das Männchen“, fagt Naumann, „ruht, wenn ein anderes in ſeinen Bezirk kommt, nicht eher, bis es dieſes mit grimmigen Biſſen daraus vertrieben hat, und beide raufen ſich oft tühtig. Während das Weibchen das niedere