Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

Albatros. Grünſchnabelalbatros. 183

vom 39. Grade ſüdlicher Breite an mit dem Brauenalbatros zuſammen; Tſchudi ſah ihn unter dem 29. Grade ſüdlicher Breite zum erſtenmal, zwiſchen dieſem und dem 33. Grade tagtäglich, beſonders häufig aber zwiſchen dem 40. und 45. Grade. Vom 50. Grade an wurde er ſeltener, mit dem 54. verſhwand er gänzlich, und von hier bis zum 60. Grade der Breite wurde er nicht mehr geſehen; erſt in der Südſee und zwar unter dem 51. Grade ſüdlicher Breite erſchien er dem Schiffe, das den genannten Forſcher trug, wieder, wurde von nun an täglich häufiger und zeigte ſich wiederum zwiſchen dem 46. und 40. Grade in der größten Anzahl, bis unter dem 32. Grade ſüdlicher Breite auf dieſer Fahrt dev

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Albatros (Diomedea exulans). %s natürl. Größe.

lette beobachtet wurde. Da Tſchudi auch die übrigen Arten nur innerhalb der angegebenen Breiten fand, hält er ſi berechtigt, anzunehmen, daß das eigentlihe Wohngebiet zwiſchen dem 30. und 40. Grade ſüdlicher Breite liegt.

Alle Beobachter ſtimmen ein in die Bewunderung des Fluges dieſer Geier des Meeres. „Es iſt“, ſagt Bennett, „erheiternd und erfreulich, dieſe prachtvollen Vögel anſtandsvoll und zierlih, wie von einer unſichtbaren Kraft geleitet, in den Lüften dahinſhwimmen zu ſehen. Denn kaum bemerkt man irgend eine Bewegung der Flügel, nahdem einmal der erſte Antrieb gegeben und der gewaltige Flieger fih in die Luft erhob; man ſieht ſein Steigen und Fallen, als ob dieſelbe Kraft die verſchiedenen Bewegungen hervorzubringen vermöge, als ob er ſeine Muskeln gar niht anſtrenge. Er ſchwebt hernieder, dicht am Steuer des Schiffes vorüber, mit einer Art von Unabhängigkeit, als ſei er der Herrſcher von allem, was unter ihm iſt. Wenn er einen Gegenſtand auf dem Waſſer ſ<wimmen ſieht, läßt er ſich nah und nah mit ausgebreiteten oder ausgeſpreizten Flügeln