Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 2/3

Mäuſebuſſard. Naubbuſſard. Steppenbuſſard. 303

ſüdlichen Skandinavien, Nord- und Mittelrußland, Dänemark, Deutſchland, Oſterreich: Ungarn dagegen einer der häufigſten Raubvögel, in Holland hauptſächlih auf die öſtlichen Teile beſhränkt, in Belgien und Frankreich ſeltener Stand-, aber häufiger Wandervogel, auf den drei ſüdlichen Halbinſeln regelmäßiger Wintergaſt. Jm ſüdlichen Deutſchland ver weilt er gewöhnlih auh während der Winterzeit, in den nördlichen Teilen wandert der größere Teil der Brutvögel. Kältere Gegenden verläßt der Buſſard jedes Fahr im Herbſte, und zwar im September und Oktober, um im März oder April zurüczukehren. Gelegentlich des Zuges bildet er Geſellſchaften von 20 bis mehr als 100 Stück, die zwar miteinander

Mäuſebuſſard (Buteo vulzaris). % natürl. Größe.

in gleicher Richtung dahinfliegen, aber durhaus keine Shwärme bilden, ſondern ſi<h über Flächen von mehreren Geviertkilometern verteilen, langſam und meiſt in ziemlicher Höhe dahinfliegen, auh ſteïs noh Zeit finden, halbe Stunden lang ſih in weiten Kreiſen empor: zuſchrauben. Auf dem Rückzuge verweilen ſie gern einige Tage an Nahrung verſprechenden Orten und wandern dann ein Stück weiter. Zum Standorte wählt das Paar Waldungen aller Art, am liebſten ſolche, welche mit Feld und Wieſen abwechſeln, fehlt jedo<h auch in ausgedehnten Forſten niht und ſteigt hoh im Gebirge empor.

Der geübte Beobachter erkennt den Buſſard auf den erſten Blik mag er ſißen oder fliegen. Gewöhnlich ſißt ex zuſammengedrü>t, mit wenig anliegenden Federn, gern auf einem Fuße, den anderen zuſammengebogen zwiſchen den Federn verſte>t. Der Stein, der Erdhügel oder der Baum, den er zum Ruheſize erwählt hat, dient ihm als Warte von der aus er ſein Gebiet überſhaut. Der Flug iſt langſam, aber leiht, faſt geräuſchlos und auf weite Stre>en hin ſ{hwebend. Jagend erhält ſi< der Buſſard rüttelnd oft längere Zeit