Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 4

Klippfiſh. Schnabelfiſ<h. Geißler. Herzogsfiſ<h. Kaiſerfiſh. Schütze. 49

25 Strahlen ſtüßen die Rücen-, 3 und 17 die After-, 17 die Bruſt- und ebenſo viele die Schwanzfloſſe. : Der Fiſh bewohnt das ganze Fndiſche Meer.

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Von den Borſtenzähnlern weichen die Kaiſerfiſche (Wolacanthus) ab dur einen vorſtehenden, in eine häutige Scheide eingehüllten Stachel am Winkel des Vorde>tels die ſtärkeren und ſtarreren Zähne mit löffelartig ausgehöhltem Spitenteile und die vollſtändig beſhuppte Rücken- und Afterfloſſe, in deren erſterer man 12—15 und deren leßterer 3—4 Stacheln zählt.

Der Herzogsfiſ< (BHolacanthus diacanthus und dux, Chaetodon diacanthus, dux und boddaertii, Acanthopus boddaertii; Figur 5 der Zafel), der eine Länge von 20 cm erreicht, iſt auf zitrongelbem Grunde mit 8—9 blaßblauen, breit ſhwarz gerandeten, manchmal teilweiſe gegabelten Querbinden, der ſ{hwarze Kopfrü>ken mit blauen Längsund Querſtrichen prachtvoll gezeichnet; ein blauer Streifen umgibt das Auge, ein anderer läuft am Rande des Vorde>tels herab. Bruſt-, Bauh- und Schwanzfloſſe ſind zitrongelb; der weiche Teil der dunkelbraunen Rückenfloſſe iſt am Nande ſhwarxz und blau, im übrigen dicht blau getüpfelt, die braune Afterfloſſe mit 6—7 bogigen hellbraunen Querbinden verziert. 14 harte und 19 weiche Strahlen ſtüßen die Rücken-, 3 und 19 die Afterfloſſe.

Noch prachtvoller iſt der Kaiſerfiſ<h (Holacanthus imperator, Chaetodon imperator; Figur 6 der Tafel). Den ſ{<hmußgtig ſ<hwefelgelben Kopf ziert ein braunſhwarzes, vorn und hinten hellblau gerandetes Stirn- und Augenband, die Gegend über der Bruſtfloſſe ein großer, länglicher, tief ſ{<warzer, gelb umrandeter Fle>en, der ih von dem ins Veilchenfarbene ſpielenden Blau des Leibes ebenſo prachtvoll abhebt wie die ſ{<hmalen, bogigen, gelben Längsſtreifen, die über die Körperſeiten verlaufen. Bauch und Bruſt ſind grünbraun, die Floſſen bläulih, ihre Strahlen heller oder dunkler, orangenfarben bis ſchwarz; die braune Afterfloſſe ſ<hmüd>en blaue, bogige Längslinien; die orangengelbe Afterſloſſe ziert ein lihter Rand.

Beide Kaiſerfiſcharten leben ebenfalls im Fndiſhen und Stillen Meere.

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Zulezt habe ih no< der Schüßenfiſche (Toxotes) Erwähnung zu thun. Sie ſind verhältnismäßig geſtre>t gebaut, viel länger als hoh und haben ihr hauptſächlichſtes Merkmal in der weit nach hinten geſtellten Rückenfloſſe, die vorn durch ſehr ſtarke, ſtachlige, hinten dur< weihe Strahlen geſtüßt wird. Die Schnauze iſt kurz und niedergedrückt; ihre Unterkinnlade überragt die obere. Beide Kinnladen, das Ende des Pflugſcharbeines, der Gaumen, die Flügelknohen und die Zunge tragen Samtzähne. Es ſind zwei Arten bekannt, die ſi<h von Jndien bis zu den nördlihen Küſten Auſtraliens verbreiten.

Der Schütze (Toxotes jaculator, Sciaena und Labrus jaculatrix, Scarus schlosgeri, Cojus chatareus)/ die verbreitetſte Art der Gattung, iſt ſchon ſeit langer Zeit bekannt, weil ex von den Eingeborenen ſeiner Heimatinſel Fava als Zierfiſh im Zimmer gehalten wird. Seine Länge beträgt etwa 20 cm. Die Färbung iſt ein oben dunkelndes, unten ins Silberfarbene ſpielendes Grünlichgrau, das durch vier dunklere, bindenartige Fle>en unterbrohen wird. Fn der Rückenfloſſe finden ſih 5 ſtahlige und 13 weiche, in der Afterfloſſe 3 ſtachlige und 16 weiche, in jeder Bruſtfloſſe 13, in der Bauchfloſſe 6, in der Schwanzfloſſe 17 Strahlen.

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Brehm, Tierleben. 3. Auflage. VIII. 4