Brehms Tierleben eallgemeine Kunde des Tierreichs : mit 1800 Abbildungen im Text, 9 Karten und 180 Tafein in Farbendruck und Holzschnitt 6, S. 695

092 Hohltiere. Dritter Unterkreis: Shwämme; erſte Klaſſe: Kalkſhwämme.

Wandung gleicht (Figur c). Dieſe beiden Blätter ſind das innere und äußere Ke imblatt der Larve, welche jeßt eine Gaſtrula darſtellt. Darauf bildet ih, unter Verkleinerung der Einſtülpungsöffnung der Larve, vom äußeren Keimblatt wahrſcheinlich herrührend, eine Zwiſchenſchicht zwiſchen dieſem und dem inneren Keimblatt: das mittlere Keimblatt, in welchem die Kalknadeln ſich bilden. Die Larve wächſt nun zu einem Hohlcylinder aus, der oben mit einer zentralen Öffnung (der Schornſteinöffnung) verſehen, unten dur< Zellen des äußeren Keimblattes feſtgewachſen iſt, zahlreichere Kalkgebilde enthält und von feinen Löchern (die Einſtrömungsöffnungen oder Poren) durchbrochene Seitenwandungen beſißt (Figur d).

Entwielung von Sycon raphanus. Alle Figuren vergrößert,

Der Schwamm iſt fertig, ſobald die Leibeshöhle mit ihrem Schornſteine ſih gezeigt hat. Eigentlich braucht er nit einmal die große Öffnung, ſondern die Waſſerausfuhr geſchieht oft auf demſelben Wege, dur< die veränderlichen Hautporen, wie die Einfuhr. Dieſer Mundmangel — Mund im Sinne von Mündung, Ausfuhrmündung — oder Aſtomie gibt glei<falls Veranlaſſung zu häufigen Varietätenbildungen, welche weſentlih mit dazu beigetragen haben, die ſyſtematiſchen Anſichten der alten Schule über den Haufen zu werfen.

Wir können nun die drei Hauptfamilien vorſtellen. Die Sa>-Kalkſhwämme oder Ascones erheben ſi<h niht über jene Stufe, bis wohin wir eben die Entwickelung der Larve begleitet hatten. Es ſind einfache oder verzweigte, geſchloſſene oder offene Cylinder