Das Leben des Fürsten Milosch und seine Kriege : mit dem Bildniss des Fürsten und einer Charte von Serbien

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zur andern zichen,) bis 25 Stockfſchläge zu geben ; von hier geht es an den Diſtrikts-Magiſtrat, von dieſem an das hohe Gericht, von dem hohen Gericht an Milo\< und wie dieſer entſcheidet, ſo muß es auch ſeyn. Niemand hat das Recht cinen Meuſchen ohne den Willen des Miloſch hinzurichten, ausgenommen fein Bruder Fefrem. Daher werden große Berbrecher, z. B. Mörder, Verſchwörer, nic von einem Magiſtrat gerichtet, ſondern geradezu an Miloſch und an's große Gericht geſchi>t, Wird hier Jemand zum Tode verurtheilr, \o \chi>t man ihn zurü> und er wird dann dort hingerichtet, wo er das Verbrechen begangen hat. Für Fleinere Verbrechen wird man gewdhulich mit Schlägen und Géefängniß, für den Diebſtahl auch mit einer Geldſtrafe für die Nationalkaſſe, je nachdem der Werth der «geſtohlenen Sachen iſ , geſtraft. Der Dieb muß nämlich die geſtohlenen Sachen doppelt bezahlen oder ſie zurückgeben und dann noh cinmal zahlen. Geſchriebene Geſeßze giebt es noch nicht, ſondern es wird nah Gutachten und dem Gebrauche gerichtet. Doch hat der Fürſt vor Kurzem den Bürgermeiſter Laſar owitj und den Aſſeſſor von Haſich nah Belgrad kommen laſſen, um die deutſchen Geſczbücher zu überſcien z ſo ſchreitet dann die Geſcßgebung allmählig immer mchr vorwärts. — Die Richter überlaſſen oft die Streitigkciren in Handelsſachen zuerſt der Entſchcidung von Kaufleuten, So lange es noch kcine Magiſtrate gab, waren die Kneſen auch Richter ; zelt ſind ſie - gleichſam blos militäriſche Obrigkeiten ; ihr Hauptgeſchäft iſ, auf ſchlechte Leute Acht zu geben, wie es