Das Leben des Fürsten Milosch und seine Kriege : mit dem Bildniss des Fürsten und einer Charte von Serbien

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ohne Waſſen, wie es den kaiſerlichen Unterthanen geziemt. Da antwortete ihm Milo}: „wie dieſe Leute mich, Dich und ſich zu Hauſe und hier ernähren , ſo werden ſie auch in Belgrad ſich ernähren , ſei nicht für ihren Unterhalt beſorgt; wiſſe aber , daß ſie mich nicht allein nah Bel grad gehen laſſen , (was auch wirklich der Fall war). „So wagte Ali-Paſcha nicht, Milo #\ < mit ſo vielen Leuten in die Stadt zu laſſen, denn er fürchtete, er mdchte die Stadt wegnehmen und {ih darin ganz niederlaſſen. Da begab ſich denn Milo \< na< Toptſchider, eine Stunde von Belgrad, und \chi>te von hier aus ſeinen Bruder Jowan mit etlichen zwei hundert der angeſehenſten Männer nach Belgrad, um dort den Ferman zu leſen, Nach einigen Tagen kam Adſ\cha-Tjan ſelbſt nah Topt\chider und las dem Miloſch den Ferman vor. Die drei erſten Punkte dieſes Fermans waren den Serbiern willkommen , dagegen war ihnen der vierte gar nicht angenehm. Am meiſten war ihnen aber das Begehren der Türken zuwider, daß ſie unterſchreiben ſollten, fie ſcien vollkommen zufrieden, und würden in Zukunft den Kaiſer mit keiner weitern Bitte beläſtigen. Sie antworteten: „Wir nehmen den Ferman an und danken dem Kaiſer für die Gnade, die er uns erwieſen hat, doch wollen wir, daß es uns immer frei ſtehe, den Kaiſer um ſeine Gnade zu bitten, und dann wird es vonihm abhängen, unſere Bitten zu erfüllen oder nicht.“ Als nun Ad\cha-Tjan ſah, daß die Ser-' bier mit jenem Ferman nicht ganz zufrieden waren, und D